Schopfheim Metallica statt Musikunterricht

Markgräfler Tagblatt

Bildung: Zwei Schulen im Wiesental haben außergewöhnliche Musikprojekte ins Leben gerufen

Von Ingmar Lorenz

Musikprojekte gehören zum pädagogischen Angebot vieler Schulen. Abseits von Chor, Orchester oder Trommel-AG haben zwei Schulen rund um Schopfheim besondere musikalische Projekte auf die Beine gestellt.

Es ist eine Kooperation, die sich in den vergangenen Jahren stetig entwickelt und dabei zunehmend verfestigt hat, berichtet Barbara Sallinger, Rektorin an der Grundschule Hausen.

Obwohl die Schule keinen Musiklehrer im klassischen Sinne hat, erfahren die Schüler der dritten Klasse einmal pro Woche, was es mit Noten und Rhythmus so alles auf sich hat. Möglich macht dies eine Kooperation mit der Hebelmusik. Lara Kropf, die in dem Orchester aktiv ist, besucht die Kinder jeden Dienstagvormittag. Die Schüler bekommen in ihrem Unterricht einen spielerischen Einblick in die Welt der Musik. Gemeinsames Singen steht dabei ebenso auf dem Programm wie Notenlehre und Rhythmusübungen. „Die Arbeit von Lara Kropf ist für unsere Schule ein echter Glücksfall“, sagt Sallinger über die Kooperation mit der 24-jährigen Klarinettistin, die für den Unterricht der Kinder eine pädagogische Zusatzqualifikation erworben hat.

Ein weiteres ungewöhnliches Musikprojekt entstand an der Wiesentalschule in Maulburg innerhalb der vergangenen sechs Jahre. Dort haben Schüler eine Band ins Leben gerufen. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang – in dieser typischen Besetzung, die gelegentlich von Konrektor Mario Enderle am Keyboard ergänzt wird, treffen sich die Schüler regelmäßig, um aktuelle Hits einzustudieren. Angeleitet werden sie dabei von Musiklehrerin Waltraud Schwald. „Die Schüler wählen die Lieder aus und ich erstelle dann unter anderem die Leadsheets“, berichtet die Lehrerin. Dabei muss sie auch darauf achten, dass bei der Auswahl der Lieder das Verhältnis zwischen musikalischer Herausforderung und technischer Machbarkeit gewährleistet bleibt. Mit anderen Worten: Die ausgewählten Songs dürfen nicht zu schwer und nicht zu leicht sein.

Auch sind selbstredend die Geschmäcker der einzelnen Bandmitglieder verschieden. „Unsere Gitarristen tendieren eher in Richtung Rock“, erklärt Schwald. Diese sollen in Zukunft „mehr zum Zug“ kommen, denn nach Liedern von Shawn Mendes oder „The Strumbellas“ sollen zukünftig auch Lieder von „Metallica“ das Repertoire der Gruppe ergänzen. Für die beteiligten Schüler ist diese Form der musikalischen Erziehung keine Pflichtveranstaltung. Zwar ist das Projekt schulisch organisiert, die Jugendlichen kommen jedoch in ihrer Freizeit zu den Proben. „Wenn ein solches Engagement bei den Schülern besteht, muss man das auf jeden Fall fördern“, ist sich Waltraud Schwald sicher.

Die Band beschränkt sich indes nicht nur auf die gemeinsamen Proben, sondern tritt auch regelmäßig auf, zuletzt etwa beim Bürgerempfang in Maulburg.

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