Schopfheim Neue Lebensperspektiven für psychisch Kranke

Markgräfler Tagblatt
Gemeinsames Kartenspielen war ein Angebot beim „Tag der offenen Tür“ im „offenen Treff“ in Schopfheim. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

„Tag der offenen Tür“ beim „offenen Treff“ / Wichtiger Baustein für die Versorgung Betroffener

Schopfheim (os). Vor 16 Jahren wurde durch den gemeinnützigen Verein „Kleine Schritte“ und dessen Macher um Ursula Döring der so genannte „offene Treff“, eine Betreuungseinrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Belastungen, ins Leben gerufen.

Später vom Diakonischen Werk übernommen und in „Schärers Au“ in der Hauptstraße 94 untergebracht, stellte sich die Tagesstätte nun bei einem „Tag der offenen Tür“ der interessierten Öffentlichkeit vor.

Die Treff-Räumlichkeiten konnten dabei in Augenschein genommen werden, derweil die Leiterin des Betreuer-Teams, das sich aus zwei festangestellten Diakonie-Mitarbeitern und Ehrenamtlichen zusammensetzt, Andrea Singer, in ihrer Begrüßungsansprache darauf verwies, dass der Verein „Kleine Schritte“ einst dieses Angebot für psychisch kranke und belastete Menschen in Schopfheim und Umgebung auf den Weg brachte mit der Zielsetzung, die Isolation der von der Krankheit betroffenen Menschen zu durchbrechen.

Einst ein Angebot, das einmal pro Woche stattfand, wurde aus dem „offenen Treff“, dessen Mitbegründerin Ursula Döring am Samstag besonders willkommen geheißen wurde, zwischenzeitlich eine Einrichtung, die von Dienstag bis Donnerstag drei Mal für viereinhalb Stunden und am Freitag mit der so genannten „Marktgruppe“ an vier Tagen zugänglich sei, sagte Andrea Singer. Zwischen 15 und 25 Menschen beteiligen sich und erhalten nicht nur vier Mal wöchentlich ein günstiges Mittagessen, sondern haben die Möglichkeit, den Tag sinnvoll zu gestalten, sich mit den anderen Besuchern, den Mitarbeitern dazu auszutauschen, auch bei gemeinsamem Kochen und Backen, bei Kreativangeboten, Gesellschaftsspielen, Tischtennis in der warmen Jahreszeit oder Ausflügen.

Die Marktgruppe stelle Produkte her, die an einem Marktstand verkauft werden, sagte Andrea Singer. „Unser offener Treff stellt mittlerweile einen wichtigen Baustein der Versorgung für psychisch kranke Menschen im Gebiet des mittleren, kleinen und oberen Wiesentales dar.“

Mit der Tagesstätte soll auch die Möglichkeit zur Strukturierung des Tagesablaufes geboten werden, was wiederum dazu beitrage, dass stationäre Unterbringungen vermieden und die Familien der Betroffenen entlastet werden.

Außerdem erarbeiten sich die Treff-Teilnehmer durch die Förderung von persönlichen Fähigkeiten Lebensperspektiven.

Wie der Alltag im „offenen Treff“ aussieht, davon konnten sich die Besucher im weiteren Verlauf des „Tag der offenen Tür“ ein Bild machen. Gemeinsam wurden mit Andreas Schaffrina alemannische Lieder gesungen, die Mitglieder der Marktgruppe des „offenen Treff“ präsentierten und verkauften ihre Produkte, und gemeinsam wurde Karten gespielt.

Die Besonderheit der Tages- und Begegnungsstätte „Offener Treff“ liegt in der besonderen Verknüpfung bürgerschaftlichen Engagements durch ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins „Kleine Schritte“ und professioneller Begleitung durch die Mitarbeiter des Diakonischen Werks, sagte Diplom-Sozialarbeiterin Andrea Singer.

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