Schopfheim Neues Leitbild und mehr Transparenz

Markgräfler Tagblatt
Der neue erweiterte Vorstand der Unabhängigen mit dem ersten Vorsitzenden Ulrich Dick (rechts außen) und dem zweiten Vorsitzenden Tobias Hetzel (vordere Reihe, zweiter von rechts). Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Unabhängige für Reduzierung der kommunalen Schulden / Forderung nach einem Stadtbaumeister auf Zeit

Schopfheim (hf). Aus der Vergangenheit lernen, mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung schaffen und die kommunalen Schulden deutlich reduzieren, das sind die Schwerpunkte, für die sich Schopfheims Unabhängige in der kommenden Wahlperiode verstärkt einsetzen wollen.

Bei den Wahlen wurde Ulrich Dick als Vorsitzender einstimmig im Amt bestätigt. Zum zweiten Vorsitzenden wählte die Versammlung ebenfalls einstimmig Tobias Hetzel. Mit neun Mitgliedern – neben den automatisch vertretenen Gewählten – wurde der Beirat massiv verstärkt.

Die Erfahrungen der Vergangenheit waren ein spürbares Element, das die Hauptversammlung der Unabhängigen bei ihrer Hauptversammlung prägte. „Wir haben aus der Vergangenheit gelernt“, bekräftigte Ulrich Dick in seinem Rückblick. Es sei in der abgelaufenen Periode zwar viel erreicht worden – Dick erinnerte an den Entscheid zum Uehlin-Areal, den Hochwasserschutz und die Aktivitäten des Arbeitskreises Innenstadt -, aber dennoch müsse man auch Defizite einräumen. In den Bürgermeister-Wahlkampf seien die Unabhängigen zu spät eingestiegen. Und es müsse wahrgenommen werden, dass viele Bürger ihre Interessen in der Arbeit des Gemeinderates nicht vertreten sehen.

Auch bei den Aktivitäten des Bauausschusses sei die Bevölkerung in vielen Fragen nicht mitgenommen worden, bedauerte der Vorsitzende. Zur internen Situation bei den Unabhängigen räumte Ulrich Dick ein, dass er auch einen eigenen Anteil an den Austritten dreier verdienter Mitglieder habe. „Man hätte manches besser machen können“, gestand der Vorsitzende.

Beim Blick in die Zukunft standen bei den Diskussionen die kommunalen Gebäude sowie die Schulden der Stadt im Vordergrund. „Die Stadt ist Eigentümerin von 84 Gebäuden, und in den nächsten Jahren stehen Reparaturen und Erneuerungen von insgesamt acht bis zehn Millionen Euro an“, führte Gustav Blessing aus. Das sei deutlich zu viel, so der Gemeinderat. Man müsse sich endlich von Gebäuden trennen, die nur Kosten verursachten. Angesichts von 1,8 Millionen Euro, die die Stadt in den letzten beiden Jahren für Gutachten und Architektenhonorare ausgegeben habe, forderte Gustav Blessing, einen Stadtbaumeister auf Zeit einzustellen.

Durch Vermeidung dieser Ausgaben sowie Einsparungen bei den Auftragsvergaben seien für die Stadt deutliche Ergebnisverbesserungen zu erreichen. Zur Reduktion der kommunalen Schulden verwies Gustav Blessing auf die Erfahrungen der Stadt Offenburg, der es durch ein systematisches Finanzmanagement gelungen war, die Stadtschulden innerhalb von 14 Jahren von 60 Millionen Euro auf Null zu bringen.

Abgesehen von der Dauer, für die ein Stadtbaumeister eingestellt werden soll, waren sich die Teilnehmer in verschiedenen Beiträgen über die Grundzüge der Vorstellungen einig.

Bei den Wahlen gab es Einigkeit. Ulrich Dick wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Zum zweiten Vorsitzenden wählte die Versammlung ebenfalls einstimmig Tobias Hetzel. Ein neuer Kassierer konnte noch nicht benannt werden. Die Versammlung bestimmte, dass bis zum Nussknackerhock Ulrich Dick die Kasse kommissarisch führen soll. Am besagten Termin soll dann die Wahl des Kassierers nachgeholt werden.

Der Beirat des Vorstands wurde deutlich vergrößert. Qua Amt gehören dem Beirat alle gewählten Vertreter der Unabhängigen an. Zusätzlich wählte die Versammlung Willibald Kerscher, Horst Lüttner, Hubert Probst, Bettina Bethlen, Martin Gebhardt, Werner Klein, Thomas Weiß, Dieter Straß und Heiko Weide in den Beirat.

Als weitergehende Maßnahme kündigte Ulrich Dick an, dass kurzfristig mit der Erarbeitung eines Leitbildes der Unabhängigen begonnen werden soll. „Das Leitbild soll uns helfen, mehr Geschlossenheit nach außen zu vermitteln, den Umgang miteinander zu regeln und mehr Transparenz im Sinne des ‚offen und ehrlich‘ zu kommunizieren“, erläuterte der Vorsitzende. Im Rahmen der Hauptversammlung wurden die aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen Mitglieder mit einem Präsent geehrt und verabschiedet.

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