Schimmelspray und Schupfnudeln, Musikkassetten und Magenbrot, Pudelmützen und Pommes: Die unverwechselbare Mischung allein verrät, um wen es geht – den Kalten Markt natürlich. Von Werner Müller Schopfheim. Auch in diesem Jahr lockte der Mix aus Praktischem und Schmackhaftem, Nippes und Nützlichem die Besucher in Tausenden in die Budenstadt rund um die Alte Kirche St. Michael. Bei Sonnenschein und winterlichen Temperaturen herrschte gestern schon um die Mittagszeit die übliche Druggete in den schmalen Gassen, standen sich Hungrige und Durstige die Beine vor Glühwein- und Grillwurstständen die Beine in den Bauch. Beim Kalten Markt ist es ein bisschen wie beim „Dinner for one“ – es ist jedes Jahr dasselbe und doch immer wieder schön. „Meine Mutter kommt jedes Jahr mit der ganzen Familie hierher, dabei wohnen wir gar nicht hier“, erklärte ein Besucher dem weit gereisten Markthändler den Liebreiz des Immergleichen. Trotzdem gibt es immer wieder Weltneuheiten zu entdecken wie die Fensterdusche, die verdreckte Scheiben ein halbes Jahr sauber halten soll. Oder die Teigförmchen mit langem Griff, die das Ausbacken von Sterngebäck zum Kinderspiel machen. Die zwei Tage Kalter Markt sind für viele denn auch die reinsten Feiertage: Ganze Belegschaften pilgern in der Mittagspause auf eine Wurst und ein Schwätzchen in die Budenstadt, am Abend treffen sich Freunde und Bekannte auf einen Bummel durch die Altstadt, und es soll sogar Schopfheimer geben, die für die zwei Tage gleich ganz frei nehmen, um das traditionsreiche Treiben in vollen Zügen genießen zu können.