Schopfheim Pralles Geschäftsleben auf der Wiese

Markgräfler Tagblatt

Verlässliche Ferienbetreuung: In der Langenauer Spielstadt herrscht ein emsiges Treiben

Von Anja Bertsch

Innerhalb weniger Tage ist beim Löwenzahnstadion ein neuer Ortsteil erblüht, mit Gesundheits-, Medien- und zum Kulturzentrum, mit Bürgermeister und Gemeinderat, mit eigenem Wappen und vielen kleinen Bewohnern, die ihre Spielstadt erobern und beleben.

Schopfheim-Langenau. Das Stadtjugendreferat um Silke Dantona organisiert nun im zweiten Jahr eine zweiwöchige Spielstadt, und was den Eltern die verlässliche Ferienbetreuung ist, ist den kleinen Bewohnern ein großer Spaß.

Unterm Titel „Komm, wir bauen eine Stadt“ stand in der vergangenen Woche der Aufbau der Spielstadt im Mittelpunkt: Mit Muskelschmalz und Schlagkraft zimmerten die Jungbürger auf der Wiese Häuser und Buden, die sich nun in der zweiten Woche mit kreativen Geschäftemachereien füllen.

Wichtiges Schmiermittel, um das Stadtleben am Laufe zu halten, ist die Geldwirtschaft, die den Kindern das Verdienen ebenso wie das Verprassen zum Vergnügen macht: Zehn Taler beträgt der Einheitsstundenlohn – fürs Schicht-Schieben hinterm Banktresen etwa, fürs Hämmern und Zimmern der Buden, oder dafür, dass man als Mitarbeiter des Ordnungsamt drauf achtet, dass die Mitbürger genug trinken und ihren Sonnenhut tragen.

Immer gefragt sind auch die rasenden Reporter fürs Spielstadt-Blatt: Das nämlich erscheint jeden Tag druckfrisch mit aktuellen Schlagzeilen aus dem Spielstadtleben: „Wir haben einen neuen Bürgermeister!“ zum Beispiel oder „Regen stört Spielstadt-Ablauf!“

Wie in jeder richtigen Stadt gibt es natürlich auch hier eine Regierung: Bürgermeister und Gemeinderat werden jeweils gleich zu Beginn jeder Woche gewählt und sorgen mit weisen Beschlüssen und sinnvollen Investitionen dafür, dass sich der Groll der Stadtbewohner über ein Steuersystem, das von zehn hart verdienten Taler gleich vier wieder für die Stadtkasse einbehält („fies!“), in satte Zufriedenheit auflöst: Popcorn für alle zum Kinomittag zum Beispiel, oder ein Eisgutschein für jeden.

In der zweiten Woche zieht in die Spielstadt das pralle (Geschäfts-)Leben ein – und die Ideen der Kinder sprudeln nur so: Postkartenproduktion und -versand zum Beispiel („Grüße aus Langenau“), Cocktailbar, Freundschaftbändchen knüpfen auf Bestellung. Eine Stadtbewohnerin hat zuhause eigens auf diese Spielstadtwoche hin Pflänzchen gezogen, die sie nun in ihrer eigenen Gärtnerei verkaufen will; eine andere Truppe hat zu Hause Muffins gebacken und sich mit ihrer Bäckerei selbstständig gemacht.

Auf eine echte Goldader sind die drei Jungs von der Lotterie gestoßen: Ihre Lose gehen weg wie warme Semmeln; Hauptgewinn: Taler, natürlich. Und da die Taler in dieser Woche so richtig sprudeln, hat auch die Bank jede Menge zu tun; schließlich laufen Scheine-Zählen, Kontoführung und Kreditvergabe hier noch in guter alter Hand- und Kopfarbeit.

Neben dem bunten Wirtschaften ist natürlich auch ausgiebig Raum für Spielen, Basteln und Gemütlichsein. Es gibt Bauchtanz- und Trommel-, Trickfilm- oder Bumerangbau-Workshops, im Kulturzelt verbreiten Feuer, Sofas und Teppiche eine gemütliche Atmosphäre, und bei heißem Wetter bringen Wasserspiele kühle Erfrischung.

Mit 100 Bewohnern war die Spielstadt in der ersten Wochen voll belegt; nun in der zweiten Woche ist es mit 62 Bewohnern ein wenig ruhiger.

Insgesamt 28 Helfer sorgen über die zwei Wochen hinweg dafür, dass das Spielstadleben rund läuft. „Es ist schön zu sehen, wie sich das Spielstadtleben entwickelt und wie die Kinder hier völlig eintauchen“, zieht Silke Dantona zufrieden Zwischenbilanz.

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