Schopfheim Rettungsaktion mit dem Strom-Netz

Markgräfler Tagblatt
Angler bei der Fischbergung. Foto: Horst Schottmüller Foto: Markgräfler Tagblatt

Angelsportverein: Bergungsaktion im Kanal / 728 Fische und Krebse umgesetzt

Schopfheim . Wie viele Fische schwimmen in einem 50 Meter langen Teilstück des Kanals? Antwort auf diese Frage erhielt dieser Tage der Angelsportverein.

Aufgrund von Bauarbeiten im Kanal am Gießen in Höhe des Mattenlee-Hochhauses bargen die Angler mittels Elektrofischerei zahlreiche Fische und setzten sie in die Wiese um.

Für die Elektrofischerei gelten strikte gesetzliche Regelungen. So mussten Angler für diese nicht ungefährliche Methode einen Kurs belegen und eine Prüfung beim Landesfischereiverband ablegen. Mehrere Mitglieder des ASV sind im Besitz dieser Lizenz.

Bei dieser Fangmethode zur Bergung von Fischen, die das Landratsamt genehmigen muss, wird Gleichstrom durch das Wasser geleitet. Die Fische schwimmen zur Anode und werden eingesammelt.

Beim Kanal reduzierte der ASV an der Stellfalle zuerst die Durchflussmenge. Dann dichtete die Baufirma das 50 Meter lange Teilstück oben und unten mit Sandsäcken ab. Ein Bypass aus mehreren Kanalisationsrohren versorgte den unterliegenden Kanal weiterhin mit Wasser.

Das so genannte E-Fischen erfolgte im Niedrigwasser des abgesperrten Teilstücks. Nachdem die Angler die gefangenen Fische statistisch erfasst und in einem mit Sauerstoff angereichten Wassertank zwischengelagert hatten, setzten sie sie anschließende im Fluss Wiese aus.

Insgesamt gingen den ASV-Helfern 728 Lebewesen ins Netz. Darunter waren Bachforellen, Regenbogenforellen, Bachneunaugen, Elritzen, Schmerlen, Groppen, Döbel, Grundeln, Lauben und außerdem zwei Kamberkrebse.

Bachforellen und Schmerlen waren als stärkste Gruppe ungefähr gleich stark vertreten. Mehr als die Hälfte aller Fische waren bis maximal fünf Zentimeter groß. Den Rekord hielt eine Bachforelle mit 43 Zentimetern. Die Angler konnten auch fünf bedrohte Bachneunaugen zählen.

Da sich im Kanal in den nächsten Wochen nur wenig Wasser befindet, stehen die restlichen im Bach verbliebenen Tiere unter Stress. Der ASV bittet deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit und um Meldung, falls Verunreinigungen oder sonstige Störungen des Gewässers auftreten. Wer ungewöhnliche Verschmutzung oder massenhaft tote Fische sieht, könne in einem Becher eine Wasserprobe nehmen und die Polizei rufen.

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