Schopfheim Riesen-Türme von weither zu sehen

Markgräfler Tagblatt
Ein Kuriosum in der Landschaft: Für den Windpark werden derzeit die Stahlsegmente und Rotorblätter angeliefert. Foto: Ingmar Lorenz Foto: Markgräfler Tagblatt

Windkraft: Jour fixe auf der Rohrenkopf-Baustelle / Nachtarbeit als Ausnahmefall

Im Zuge des im 14-tägigen Turnus stattfindenden Baustellen-Jour fixes machte sich das Landratsamt ein Bild von den laufenden Arbeiten.

Schopfheim-Gersbach. Der Baufortschritt der Windenergieanlagen am Rohrenkopf sei von weitem zu sehen. Aktuell werden die Stahlsegmente und Rotorblätter der Windenergieanlage (WEA) zwei angeliefert. Wenn alles glatt verlaufe, würden diese in zwei Wochen montiert sein, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Auch die Arbeiten an der WEA drei seien weit fortgeschritten, der Betonturm (100 Meter) sei erstellt, der zweite Raupenkran für Montagen, die höher sind als 100 Meter, werde aufgebaut.

Tobias Tusch, Geschäftsführer der EWS Windpark Rohrenkopf GmbH und der Geschäftsführer Enerkraft GmbH, Renaud, erläuterten jeweils detailliert den Stand der Arbeiten an allen fünf WEAs. Am Standort fünf werde aktuell die Felsböschung modelliert und der Zaun zur Absturzsicherung demnächst errichtet.

Im Zusammenhang mit der seit Juni 2016 versiegten Quelle, die Weidevieh mit Wasser versorgt, hatte am 14. September eine Ortsbegehung stattgefunden. Es stellte sich laut Pressemitteilung des Landratsamts heraus, dass der Bereich um die Drainageleitung bis zur Brunnenstube völlig vernässt war, das Quellwasser also flächig verloren geht. „Der vermutete Zusammenhang der versiegten Quelle mit den Bauarbeiten an der WEA eins konnte damit entkräftet werden“, teilt das Landratsamt mit.

Fragen zur Nachtarbeit

Die Fragen nach zulässiger Sonn- und Feiertagsarbeit habe ebenfalls geklärt werden können. Die entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Behörden am Sitz der beauftragten Firmen lägen vor. Im Zusammenhang mit Beschwerden wegen störenden Nachtarbeiten erläuterten die Betreiber, dass es sich lediglich um Ausnahmen beziehungsweise Transporte handeln könne.

Das Landratsamt stellte hierzu klar, dass Nachtarbeit nicht grundsätzlich unzulässig sei, es sei denn, zulässige Lärmwerte würden überschritten. In der Polizeiverordnung der Stadt Schopfheim, so die Auskunft aus dem Rathaus, gebe es derzeit zum Thema Nachtarbeit auch keine weitergehenden Regelungen.

Besprochen wurde auch ein Zwischenfall am 13. September, wonach die Arbeiten in den Türmen der WEA zwei und drei wegen gesundheitlicher Probleme eines Arbeitnehmers eingestellt wurden. Bisherige Messungen und medizinische Befunde hätten keinerlei Hinweise auf das Vorhandensein von kritischen Stoffen ergeben. Man werde aber, so Tobias Tusch, ein spezialisiertes Büro mit weiteren Untersuchungen beauftragen.

Überrascht und erfreut, so Tusch und Renaud, seien sie über das große Besucherinteresse bei den angebotenen Baustellenführungen gewesen. Man schaffe es aktuell allerdings nicht, allen Interessenten zeitnah Baustellenführungen zu bieten. Um Verständnis bei den Interessierten werde hierfür gebeten.

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