Schopfheim Ringkonzept für die Lkw-Transporte

Markgräfler Tagblatt

Windpark Hasel I: 1100 Fuhren müssen über Gersbach zum Glaserkopf

„Sie werden von den Schwerlasttransporten nicht tangiert“. Dieses Versprechen gab Michael Volz, Projektleiter des Windparks Hasel von der EnBW, in der Sitzung des Ortschaftsrats.

Schopfheim-Gersbach . Volz stellte dem Gremium und interessierten Bürgern das Konzept für die Anlieferung der Baumaterialien zum geplanten Windpark auf dem Glaserkopf vor. Diese wird in großen Teilen auf Gersbacher Gemarkung erfolgen, auch wenn das Golddorf von den Schwertransporten nicht betroffen sein wird.

Denn Rotorblätter und Stahlsegmente werden über Wehr angeliefert. Am Dienstag hatte der Wehrer Stadtrat der EnBW im vierten Anlauf dafür die Genehmigung erteilt. Die insgesamt 65 Schwertransporte erfolgen durch das Stadtgebiet. Am Ende der Industriestraße wird die Last auf den Selbstfahrer umgeladen, der dann von Süden her – Richtung Mettlenhof – auf den Glaserkopf fährt. Hinunter geht es über Hasel.

Ihre Zustimmung knüpften die Wehrer jedoch an eine Bedingung: Die übrigen Transporte dürfen nicht auf Wehrer Gemarkung erfolgen. Dabei handelt es sich immerhin um voraussichtlich etwa 1100 Lkw-Fuhren mit Schotter, Beton und andere Baumaterialien.

Eben diese Transporte sollen über Gersbach auf den Glaserkopf gelangen. „Wir haben ein Ringkonzept ausgearbeitet“, so Volz. Dieses sieht vor, dass die beladenen Lastwagen über die Kreisstraße fahren und am Ortseingang gleich rechts in Richtung Mettlen abbiegen. Über Hasel sollen die entladenen Lkw dann zurückfahren.

Eine Anlieferung sei nur in diese Richtung möglich. Die Strecke über Hasel sei für die voll beladenen Lkw zu steil. Eine Verringerung der Transporte ist laut Volz möglich, wenn man – ähnlich wie auf dem Rohrenkopf – den Schotter vor Ort brechen könnte. „Die rund 600 geplanten Schottertransporte könnten dadurch signifikant verringert werden“, so der Projektleiter.

Dennoch rief Volz’ Präsentation bei Ortschaftsräten

Schotter-Transporte eventuell reduzierbar

und Bürgern in erster Linie Kopfschütteln hervor. Ortsvorsteher Christian Walter wollte wissen, ob bei der Anlieferung über Gersbach ein Einbahnstraßenkonzept angedacht sei. Volz entgegnete, dass die Details noch nicht geklärt seien. „Ich bin offen für alle Vorschläge“, betonte der Projektleiter der EnBW immer wieder. Walter plädierte dafür, in die weitere Planung auf jeden Fall das Verkehrskommissariat mit einzubeziehen.

Da die von der EnBW geplante Anlieferung in Teilen auf Waldwegen erfolge, sei zudem die rechtliche Situation zu prüfen, wie Ortschaftsrat Wilfried Geiger betonte. Besonders bei der Strecke, die von Gersbach zum Mettlenhof führt, handele es sich um eine Ortsverbindungsstraße, deren Nutzung an eine Zustimmung der Stadt gebunden sei. Volz erwiderte, er werde die rechtliche Situation prüfen lassen.

Geiger wies weiter darauf hin, dass der Ortschaftsrat ein Konzept für die Anlieferung erarbeitet habe, das ausschließlich über Hasler Gemarkung verlaufe. „Haben Sie sich das überhaupt angeschaut?“, lautete die Frage an Volz, der entgegnete, dass ihm keine schriftliche Ausführung dieses Konzepts vorliege. Die aufkeimenden Unmutsbekundungen beendete Ortsvorsteher Walter mit dem Hinweis, dass man EnBW das Konzept zukommen lasse.

Anschließend bewegte sich die Diskussion verstärkt weg vom konkreten Thema Zuwegung, hin zu einer generellen Debatte über den Windpark Hasel und wurde dabei zunehmend emotionaler (siehe gesonderten Bericht).

Christian Walter betonte, dass Gersbach auf jeden Fall an seinem bisherigen Beschluss zum Thema Transporte festhalten wolle. Wenn die EnBW aber das Recht habe, die Zuwegung dafür über Gersbacher Gemarkung durchzuführen, so gebe es von Seiten des Golddorfes doch einige Forderungen. „In dem Fall würden wir auf das Einbahnstraßenkonzept bestehen und wir möchten, dass die Lkw-Fahrer angewiesen werden, vorsichtig zu fahren, auch wenn vielleicht die Zeit drängt, weil der Beton trocknet“, so Walter, der sich bei Volz auch hinsichtlich des geplanten Zeitrahmens erkundigte. Der Projektleiter führte aus, dass die Arbeiten Ende April oder Anfang Mai beginnen und Ende September abschlossen sein sollen.

In der Fragerunde wiesen Bürgern darauf hin, dass die Menge der Transporte Auswirkungen auf den der Straßenzustand haben wird. „Wer zahlt dafür, wenn die Straßen anschließend

Golddorf pocht auf Einbahnregelung

repariert werden müssen?“, wollein Fragesteller wissen.

Volz entgegnete, es sei gängige Praxis, vor dem Beginn der Transporte eine Bestandsaufnahme der Straßen zu machen. Diese würden nach Abschluss der Arbeiten auf Kosten der EnBW wieder in den vorherigen Zustand versetzt. „Für eventuelle Schäden stehen wir gerade“, so Volz.

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