Schopfheim Sammeln, forschen und bewahren

Markgräfler Tagblatt
Museumsleiterin Ulla K. Schmid nahm nach ihrem Vortrag den Dank von Werner Schute entgegen. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

CDU-Seniorenunion: Beim jüngsten Treffen stellte Museumschefin Ulla Schmid ihre Arbeit vor

Schopfheim (gd). Auf Einladung der CDU-Senioren-Union gab Ulla K. Schmid im Café Trefzger eine ausführliche Einführung in ihre Arbeit als Leiterin des Museums der Stadt Schopfheim.

Die Anfänge des Museums reichen bis ins Jahr 1916 zurück, als der Schopfheimer Pfarrer Faißt aufgrund der Schenkungen aus Familien des Großbürgertums die Notwendigkeit eines Museums erkannte.

Damals nutzte man die leer stehende Alte Kirche Sankt Michael, bevor 1927 der Lehrer und Heimatforscher Karl Seith die Initiative für ein Museum ergriff. Doch der Zweite Weltkrieg verhinderte alles.

1956 wurde die Museumsgesellschaft gegründet, zugleich war auch der Museumsbestand so groß, dass Karl Seith und der Gewerbeschuldirektor Ernst Grether die Notwendigkeit eines Museums sahen. Ab 1975 wurde dafür das „Hirtenhaus“ genutzt, ehe 1986 das grundlegend renovierte, ehemalige Arbeiterwohnhaus der Schuhfabrik Krafft in der Wallstraße 10 zum heutigen Museums avancierte.

Ulla K. Schmid stellte sehr detailliert die vielseitige Arbeit einer Museumsleiterin dar, die sammeln, bewahren, präsentieren und forschen muss. Sie hat Konzepte zu schreiben, einen Stellplan zu errichten, Termine festzulegen, gute Titel zu finden und Plakate zu entwerfen, aber auch die Presse rechtzeitig zu informieren.

Sie erläuterte neben den Dauerausstellungen wie der Roggenbach-Gayling-Stiftungauch die Sonderausstellungen, die jedesmal viel Arbeit erfordern. Sie nannte als Besonderheiten „Wohnen vom Frühmittelalter bis in die 1960er Jahre“ mit integrierter Stadtgeschichte und Literatur. Hinzu kamen „Der Türkenlouis und seine Barock-Schanzen“, „Künstler des Kleinen Wiesentals“, „Design-Sammlung von H. Th. Baumann“, „Badischer Handarbeitsunterricht und seine Produkte“ und die „Einstige Bedeutung der Landwirtschaft in der Schopfheimer Innenstadt“. Eine weitere Ausstellung befasste sich mit „Küche und Konservierung von Lebensmitteln 1900 bis 1950“.

Sie erwähnte auch Suchspiele und Aktionspunkte zur Betätigung für Kinder und Erwachsene. Mit „Große Welt im kleinen Salon“ wurde die Puppenstuben-Sammlung Brugger vorgestellt.

Das im Museum befindliche Tafelklavier von 1799 wird neuerdings mehrmals von Künstlern gespielt unter dem Motto „MiM“ (Musik im Museum).

Zur Zeit wird die Ausstellung „O schöner, grüner Wald!“, die bis 5. März besichtigt werden kann, gezeigt. Danach folgen „Sesam, öffne dich!“ (Neuzugänge der letzten 15 Jahre), „In Freundschaft verbunden“ (Jubiläum der Städtepartnerschaften Poligny und Ronneby), eine Ausstellung des Kunstvereins im Oktober und „Mit dem Würfel in der Hand“ (Gesellschaftsspiele als Spiegel der Zeitgeschichte) ab 10. November. Ulla Schmid nannte auch kurz ihre übrigen Aktivitäten wie Stadt- und Friedhofsführungen, „Kunst im öffentlichen Raum“ und „Literarische Stadtführung“. Zum Schluss teilte sie mit, dass sie nach 31 Jahren bald in den Ruhestand gehe und die Nachfolge noch nicht gesichert sei.

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