Schopfheim Sangeskunst vor dem Scheunentor

Markgräfler Tagblatt

Musikalischer Dorfspaziergang des Gesangvereins Eichen: Musik und Kunsthandwerk auf der Straße

Von Anja Bertsch

Schopfheim-Eichen. Zur Feier seines 150. Geburtstages brachte der Gesangverein Eichen am Sonntag das ganze Dorf zum Klingen: Vom Morgen bis in den Abend hinein bespielten und besangen verschiedene Chöre mehrere Orte im Dorf.

Die Besucher waren eingeladen, sich von Bühne zu Bühne treiben zu lassen und den Musikbeiträgen zu lauschen. Nach dem Konzert am Samstag Abend war dieser musikalische Dorfspaziergang Teil zwei des langen - und heißen - Jubiläumswochenendes, das seinerseits nur eine Zwischenetappe im ausgiebigen Feierreigen der Eichener Sänger markierte.

Den Auftakt machte am Sonntag ein musikalischer Gottesdienst mit Beiträgen des Gesangvereins Eichen auf dem Festplatz vor der Hülschematthalle. Locker ging es weiter mit dem Frühschoppenkonzert der Dinkelberger Musikanten, die den musikalischen Hintergrund zum Kaffee-Kuchen-Genuss aus dem „Wiener Kaffeehaus“ oder gleich zum deftigen Mittagessen aus der Küche der RG Eichen lieferten.

War das Programm bis hierhin klassischer Feier-Standard, so hatten sich die Eichener für den Mittag etwas Besonderes einfallen lassen: Die Alte Wehrer Straße verwandelte sich in eine Musik- und Kunsthandwerkermeile, in der es alle paar Meter etwas Neues zu hören und zu schauen gab.

Den Einstieg machte die Aufführung des musikalischen Märchens „König Drosselbart“ durch die Blockflötenklasse der Musikschule unter Leitung von Anita Waibel in der Dorfkirche.

Und weiter ging’s straßaufwärts: Ein Notenständer plus ein, zwei Dutzend Sänger genügten, um drei Höfe in eine Freiluftbühne umzufunktionieren: Scheunentor und Bauernhausfront, mal ein Brunnen und mal ein ausladender Baum bildeten die malerische Kulisse für die Kurzauftritte von Gastchören aus Wiechs, Dossenbach, Efringen-Kirchen, Raitbach, Maulburg, Fahrnau, Gersbach, Eichsel und Hüsingen, die in knackigen Auftritten ihre musikalischen Geburtstagsgrüße überbrachten.

Sänger wie Publikum waren dringend drauf aus, sich ein Plätzchen im Schatten zu sichern, und so kam’s, dass sich zwischen den beiden Parteien zuweilen ordentliche Distanzen auftaten: die einen vorm Scheunentor, die andren auf der Straßenseite gegenüber, zwischen den Autos einer Hauseinfahrt, oder im dicht aufgereiht im schmalen Schatten des Nachbarhauses. Entfernungen indes, die musikalisch locker zu überbrücken waren.

Die Auftritte waren zeitlich so platziert, dass das Publikum gemütlich von Ort zu Ort flanieren und jedes Hofkonzert belauschen konnte. Unterwegs boten die Dorfbrunnen willkommene Erfrischung und die etwa 20 Kunsthandwerker zusätzliche Abwechslung. Sicherlich kostete die sengende Hitze an diesem Rekord-Sommerwochenende den einen oder anderen Besucher. Eine stattliche Anzahl aber ließ sich das Vergnügen nicht nehmen, so dass sich zeitweise ein ordentlicher Besucherpulk durchs Dorf bewegte.

Zum Abschluss zog es Chöre und Zuhörer zurück zur Hülschematthalle, wo der Gemeinschaftschor dem Festwochenende den stimmigen Schlussakkord verschaffte.

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