Schopfheim Smiley-Kunst gegen das Komasaufen

Markgräfler Tagblatt

DAK: Annabel Tröger, Schülerin der Friedrich-Ebert-Schule, ist Regionalsiegerin der Präventionskampagne

Mit Kunst gegen Komasaufen: Unterm Slogan „Bunt statt blau“ veranstaltet die Krankenkasse DAK seit einigen Jahren eine Präventionskampagne, bei der Schüler sich im Rahmen eines Plakatwettbewerbs künstlerisch mit dem Thema Alkoholmissbrauch auseinandersetzen sollen.

Von Anja Bertsch

Schopfheim. Mit der 14-jährigen Annabel Tröger wurde nun eine Schülerin der Schopfheimer Friedrich-Ebert-Schule (FES) zur Regionalsiegerin des Landkreises gekürt, und mehr noch: Im Landeswettbewerb landete sie unter Tusenden von Teilnehmern auf dem sechsten Platz. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die beiden Teilnehmerinnen Lea Völz und (in Abwesenheit) Lana Alchalha. Als Anerkennung gab es Kopfhörer, Ladekabel und Einkaufsgutschein.

Entstanden sind die Kunstwerke in der achten Klasse der FES im Rahmen des Profilfachs „Kunst“: Kunstlehrerin Klara Steinebrunner machte die Teilnahme am Plakatwettbewerb einige Wochen lang zum Unterrichtsinhalt und gab „ihren“ Achtklässlern für die Bilder eine gewisse Idee und Richtung, indem sie die Verwendung von Smileys „verordnete“. „Diese Aufgabestellung passt perfekt zum Thema“, befand denn auch der Lörracher DAK-Geschäftsführer Horst Lüttner bei der Preisübergabe, denn: „Mit Smileys kann man die komplette Palette von Befindlichkeiten und Gefühlen ausdrücken“.

Und da kann der vordergründig-kurzzeitige Gute-Laune-Zustand bei zu viel Alkohol schnell ins buchstäblich üble Elend umschlagen. Das gute Dutzend Bilder zeigt, was im kreativen Umgang mit Motto und Aufgabenstellung im Rahmen des Kunstunterrichtes entstanden ist: Auf unterschiedlichen Wegen setzen sich die Bilder – mal als feine Zeichnung, mal als witziger Comic und mal gemaltem Whatsapp-Chat - mit den Gefahren des Komasaufens auseinander - und machen allesamt eine klare Ansage: Saufen bis zum Kontrollverlust oder gar zur Bewusstlosigkeit hat absolut nichts mit Cool-Sein zu tun. Die breite Palette an unterschiedlichen Ideen und Umsetzungen, in die die Jugendlichen diese Kernaussage verpacken, verweist denn auch auf die Besonderheit der Präventionskampagne, betonte Schulleiterin Claudia Brenzinger: Der Plakatwettbewerb kommt den Schülern nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern fordert sie zur eigenständigen Auseinandersetzung mit dem Thema auf: „Dabei geht es nicht um ein absolutes Alkoholtabu“, erklärt Horst Lüttner, „sondern darum, die Jugendlichen für die Gefahren von Alkohol zu sensibilisieren“. Und: Die Kampagne trägt auch über die eigentlichen Wettbewerbsteilnehmer hinaus: Die Plakate sind in der Schule ausgestellt und werden auch von anderen Schülern interessiert angeschaut.

Die Aktion mit inzwischen rund 87 000 Teilnehmern gilt laut Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne und erhielt mehrere Auszeichnungen wie etwa den internationalen deutschen PR-Preis. Im Juni hat eine Bundesjury mit der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler und Sängerin Grace Capristo die Bundesgewinner 2017 ausgewählt. Nach aktueller Bundesstatistik landeten 2015 rund 22 000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Im Landkreis Lörrach gab es 86 Betroffene. Infos zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder unter www.dak.de/buntstattblau.

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