Schopfheim „Umas“: Landkreis nimmt Abstand von den Plänen

Markgräfler Tagblatt
Die Stadt hatte mit ihrem Einspruch Erfolg: Die Unterkunft in Fahrnau wird künftig nicht allein von minderjährigen Flüchtlingen bewohnt werden.                                                                                                                                  Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Flüchtlinge: Standort Fahrnau wird keine Unterkunft ausschließlich für Minderjährige / Unterbringung in Wiechs möglich

Schopfheim-Fahrnau (ma). Von den Plänen, eine reine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) am Standort Fahrnau zu errichten, hat die Kreisverwaltung Abstand genommen. Das teilte das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Derzeit arbeitet die Behörde an einer endgültigen Lösung für die Schaffung einer vorläufigen Inobhutnahmestelle für UMAs, deren Zahl seit Mai massiv in die Höhe gegangen ist. Ziel sei, dass die Unterkunft zum Jahresende realisiert werden kann. Dabei solle künftig eine Mischbelegung von Unterkünften (UMAs und Flüchtlinge in einer Gemeinschaftsunterkunft) vermieden werden, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts.

Die aktuell in Fahrnau vorhandenen 40 Plätze für UMAs sollen aber bestehen bleiben, bis eine endgültige Lösung gefunden ist. Umverlegungen von weiteren Flüchtlingen aus der Gemeinschaftsunterkunft für diesen Zweck seien jedoch derzeit gestoppt.

Insgesamt sollten nach Einschätzung des Landratsamtes etwa 160 Plätze für die vorläufige Inobhutnahme von UMAs vorgehalten werden, um eventuelle Bedarfsspitzen abdecken zu können. Die jungen Menschen bleiben nach der vorläufigen Inobhutnahme etwa vier Wochen im Landkreis und werden anschließend an andere Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg und ganz Deutschland verteilt.

Neben den 40 Plätzen in der Gemeinschaftsunterkunft Fahrnau stehen ab Oktober noch rund 60 Plätze in einem kreiseigenen Objekt in Wiechs zur Verfügung. Der Zuzug von unbegleiteten minderjährigen Ausländern, die vorwiegend aus afrikanischen Ländern stammen, werde aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben, so das Landratsamt.

Das bedeute, der Landkreis müsse in seiner Zuständigkeit für die Inobhutnahme dieser Jugendlichen dringend und sehr schnell Lösungen für eine geeignete Unterbringung finden und hoffe dabei weiterhin auf die Unterstützung der Städte und Gemeinden im Landkreis.

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