Schopfheim „Wäre ein Riesengewinn für uns“

Markgräfler Tagblatt

Zentrale Kreisklinik: Schopfheim bietet sich als Standort an / Grundstück mit idealen Voraussetzungen

Das Buhlen beginnt: Die Markgrafenstadt bietet sich als Standort für die geplante neue Zentralklinik im Landkreis Lörrach an. „Wir schmeißen unseren Hut in den Ring“, bestätigte Bürgermeister Christof Nitz gestern ganz offiziell das Interesse der Stadt.

Schopfheim . Wie berichtet, hatte der Kreistag vergangene Woche einstimmig beschlossen, als Ersatz für die bisherigen drei Kreiskliniken in Lörrach, Rheinfelden und Schopfheim sowie für das Elisabethen-Krankenhaus bis voraussichtlich 2025 eine zentrale Klinik mit rund 650 Betten zu errichten. Außerdem soll im Neubau eine Psychiatrie mit noch einmal etwa 120 Betten Platz finden.

Ein „hochprofessionelles“ Gutachten (Nitz) bezifferte den Flächenbedarf für die neue Zentralklinik nach jetzigem Planungsstand auf „netto mindestens sieben Hektar“. Die Consultingfirma, die bisher schon die Krankenhauszukunftspläne gutachterlich betreute, soll nach Angaben des Bürgermeisters jetzt auch die Suche nach einem geeigneten Standort begleiten. Nach seinen Worten ist mit einer Entscheidung im Frühjahr 2017 zu rechnen.

Für einen Standort in Schopfheim rechnet sich Christof Nitz dabei durchaus gute Chancen aus, wie er in einem Pressegespräch gestern erläuterte. Die Stadt könne dem Landkreis in Gündenhausen – westlich von Gasthaus „Löwen“ und der Firma Oerlikon Balzers, zwischen Bahnlinie und L 139 – ein etwa zehn Hektar großes Grundstück anbieten. Für dieses Areal könne die Markgrafenstadt mehrere „große Vorteile“ in die Waagschale werfen, so der Bürgermeister. So befinde sich eine S-Bahn-Haltestelle in unmittelbarer Nähe. Das gleiche gelte für die Anbindung zur B 317, wo in absehbarer Zeit sogar eine kreuzungsfreie Lösung in Sicht sei. Mittel- bis langfristig werde die Verkehrssituation sogar noch günstiger, weil für die B 317 im Bundesverkehrswegeplan ein vierspuriger Ausbau von Lörrach bis Schopfheim vorgesehen sei.

Das Stadtoberhaupt weist zudem darauf hin, dass der Standort geografisch im Zentrum des Landkreises liege – eine Zentralklinik in Gündenhausen wäre von überall her in maximal 25 Minuten erreichbar. Das Gelände sei zudem frei von Hochspannungsleitungen – Rettungshubschrauber könnten deshalb problemlos landen. Mit den Grundstückseigentümern haben nach seinen Worten bereits Gespräche stattgefunden.

Schopfheim verfüge außerdem über Potenzial für zusätzlichen Wohnraum, sowohl im Bereich von Eigenheimen als auch von Geschosswohnungen. mmerhin sei bei einer Zentralklinik mit rund 2000 Arbeitsplätzen zu rechnen.

Natürlich gebe es bis zur Entscheidung noch jede Menge offener Fragen zu klären, so Nitz. Aber darunter seien keine, die unüberwindbare Probleme darstellten.

Der Gemeinderat nahm nach Angaben von Christof Nitz vergangene Woche hinter verschlossenen Türen Kenntnis von den Grundstücksplänen. In der kommenden Sitzung will das Gremium öffentlich debattieren, um auch die Bürger über die Pläne zu informieren.

„Wir wollen dem Kreis ein kompaktes Angebot vorlegen“, versichert der Bürgermeister und hofft, dass die weiteren Planungen auch bezüglich der Standortfrage objektiv über die Bühne gehen. „Wir erwarten auch weiterhin einen offenen Prozess wie bisher – ohne irgendwelche Festlegungen bereits im Vorfeld“, so Christof Nitz.

Er macht denn auch keinen Hehl daraus, dass eine positive Entscheidung des Kreistages für einen Standort Schopfheim der Markgrafenstadt in höchstem Maß gut zu Gesicht stehen würde. „Für uns“, so das Stadtoberhaupt, „wäre das ein Riesengewinn“.

Egal, wie das Rennen um den zentralen Standort auch ausgeht, steht eines jetzt schon fest: Sobald die neue Klinik in Betrieb geht, fällt das alte Schopfheimer Krankenhaus samt Grundstück an die Stadt zurück. So steht es im Übergabevertrag zwischen Landkreis und Schopfheim. Was dann mit dem Gebäude und mit dem Land drumherum passiert, ist nach Angaben von Christof Nitz noch nicht absehbar.

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