Schopfheim Walnussöl und ein Gedulds-Seil

Markgräfler Tagblatt

Hebelschule: Gestern wurde Stefanie Jagasia-Kramer offiziell in ihr Amt als Rektorin eingeführt

Herzlich wurde die neue Rektorin der Johann-Peter-Hebel-Schule, Stefanie Jagasia-Kramer, mit einer kleinen Feier im Hof von Kollegen, Schülern und Wegbegleitern in ihr Amt eingeführt. Alle waren froh, dass die Schulleiterin nun vollumfänglich in Schopfheim angekommen ist.

Schopfheim. „Endlich“, sagte Konrektorin Hildegard Kaufmann-Gauder, „endlich bist du da“. Stefanie Jagasia-Kramer ist schon seit dem 1. März an der Schopfheimer Förderschule, jedoch hatte sie noch zur Hälfte die Pestalozzi-Schule in Lörrach zu leiten. Ab diesem Schuljahr „gehört sie nun ganz Schopfheim“, schmunzelte Jürgen Sänger, der stellvertretend für den Träger der Schule, die Stadt Schopfheim, die neue Rektorin begrüßte. Er dankte vor allem Hildegard Kaufmann-Gauder, die als stellvertretende Schulleiterin im vergangenen halben Jahr großen Einsatz gezeigt habe.

Den Spagat zwischen den beiden Schulen habe Stefanie Jagasia-Kramer „mit Bravour“ gemeistert, sagte Barbara Walz, Schulrätin des Staatlichen Schulamts Lörrach. Einmal mehr habe sie damit ihr Organisationstalent und ihre Belastbarkeit unter Beweis gestellt. Stefanie Jagasia-Kramer habe immer die Stärken jedes einzelnen im Blick – dies seien gute Grundvoraussetzungen, um die Förderschule zum Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) weiterzuentwickeln.

Dieser neue Entwicklungsauftrag enthalte umfangreiche Aufgaben und brauche Verbündete zum Meistern der Herausforderungen – einige säßen bereits heute hier, sagte Walz mit Blick ins Publikum. So zum Beispiel einige Mitglieder des Fördervereins der Johann-Peter-Hebel-Schule, dessen Vorsitzende Rita Sprich der neuen Rektorin ihre Unterstützung und Kooperation zusagte. Als Geschenk zur Amtseinführung brachte sie Walnussöl mit, damit die Arbeit in der Schule „wie geschmiert“ laufe und auch harte Nüsse geknackt werden können.

Um die geschäftsführende Schulleiterin der Schopfheimer Schulen, Claudia Brenzinger, reihten sich einige Schulleiterkollegen, um Stefanie Jagasia-Kramer einen guten Start zu wünschen. Von dem „erfrischenden Lächeln“ der neuen Kollegin sprach Ralf Dierenbach, Rektor der Gewerbeschule Schopfheim. Die Gespräche mit ihr seien stets lösungsorientiert und angenehm gewesen – und, wie erwähnt, immer mit einem Lächeln geführt worden. Die Gewerbeschule habe eine enge Bindung zur Johann-Peter-Hebel-Schule: Zum einen, weil sie 100 Jahre lang – von 1868 bis 1968 – im Gebäude der heutigen Förderschule untergebracht war, zum anderen, weil vor 26 Jahren eine Kooperation eingegangen wurde.

Nützliche Dinge für den Schulalltag

Das Kollegium brachte seine Freude über die neue Rektorin zum Ausdruck, indem es ihr statt eines Geduldsfadens gleich ein Gedulds-Seil spannte und dieses mit nützlichen Dingen für den Schulalltag bestückte. Mit dabei eine Weitsichtbrille, um den Überblick zu bewahren, farbige Kreide, um die Macht der Worte bewusst zu machen, Nervennahrung, Ohropax und ein dickes Fell. Jagasia-Kramers Vorgänger, Johann Tritschler, steuerte schmunzelnd noch eine Rettungsweste bei.

Ganz gerührt von all den lieben Worten und Geschenken dankte Stefanie Jagasia-Kramer den Rednern und Gästen und freute sich über den guten Rückhalt, der ihr in Schopfheim begegne. Mit einem Wanderrucksack in der Hand nahm sie die Gäste mit auf eine Reise durch die Schullandschaft und ihre Erfahrungen. Nichts gehe ohne „gute tragende Beziehungen“ – sowohl zu Schülern, zu Eltern als auch zu Kollegen. Auf ihrem bisherigen Weg habe sie gelernt, individuell zu denken, um flexibel auf Schüler und Eltern eingehen zu können. Es sei ihr Ziel, dass jeder einzelne Schüler seinen Weg kennt und die Schule ihm hilft, diesen zu beschreiten.

Und die Schüler durften bei der Amtseinführung natürlich nicht fehlen: Mit musikalischen Beiträgen rundeten sie die kleine Feier ab, die Kooperationsklasse hatte zudem für ein leckeres Buffet gesorgt. Schülersprecher Giuliano Strittmatter und sein Stellvertreter Steven Berger wünschten ihrer neuen Rektorin Geduld, Gesundheit, Fröhlichkeit und wenig Stress. Im Namen aller Schüler überreichten sie Stefanie Jagasia-Kramer ein großes Kleeblatt, bestückt mit 47 kleinen Glückskäfern – 47 Schüler gehen derzeit auf die Johann-Peter-Hebel-Schule.

Stefanie Jagasia-Kramer, gebürtig aus Augsburg, hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München Sonderschullehramt mit Fachrichtung soziale und emotionale Entwicklung studiert. 2009 kam die 42-Jährige dann nach Lörrach an die Pestalozzi-Schule, wo sie die beiden letzten Jahre auch stellvertretende Rektorin war. Seit 1. März ist sie Rektorin an der Johann-Peter-Hebel-Schule in Schopfheim.

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