Schopfheim (wm). Noch ein Packen für den Bürgermeister: Christof Nitz hatte am Montag im Gemeinderat nicht nur mit einer voluminösen Sitzungsvorlage zu kämpfe. Er bekam von Petra Imbery zudem noch einen dicken Stapel Papier in die Hand gedrückt. Die Vertreterin der BI „Freunde des Oberfelds“ überreichte dem Stadtoberhaupt nach eigenen Angaben darin 2900 Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Die BI habe dieses Unterschriften in einem Zeitraum von nur drei Wochen gesammelt, erklärte Petra Imbery in der Bürgerfragestunde. Die Frage über der Unterschriftensammlung lautete: „Sind Sie dafür, dass die bestehenden, beim Schwimmbad gelegenen Sportstätten im Oberfeld in Schopfheim erhalten bleiben"“ Laut Gemeindeordnung müsse ein Bürgerentscheid stattfinden, wenn unter anderem mindestens sieben Prozent der wahlberechtigten Schopfheimer dies beantragen, so Petra Imbery. „Wir haben weit mehr als sieben Prozent“. Im gleichem Atemzug machte Imbery der Stadt und dem Gemeinderat ein „Gesprächsangebot“. Die BI sei bereit, sagte sie, auf die Ergebnisse des Ausschusses zu warten, der Einsicht in sämtliche SVS-Akten bei der Stadtverwaltung nehmen soll. Petra Imbery erinnerte zudem daran, dass sich die Stadt die Kosten für einen Bürgerentscheid (rund 25 000 Euro) sparen könnte, falls der Gemeinderat sich das Anliegen des Bürgerbegehrens zueigen macht und die Sportstätten belässt, wo sie sind. „Ein Bürgerbegehren muss sich gegen einen bereits gefassten Beschluss des Gemeinderates richten“, wies der Bürgermeister auf die formalen Voraussetzungen hin. Ein solcher liege bis jetzt nicht vor. Das Stadtparlament müsse erst noch entscheiden, wie es weitergeht. Die SPD-Fraktion hatte vor ein paar Tagen beschlossen, die Pläne für ein neues Sportzentrum in Fahrnau ad acta zu legen (wir berichteten). Weiter geht es zunächst mit der Akteneinsicht. Das Gremium billigte einen entsprechenden Antrag der Stadträte Barnet, Blessing, Fremd, Horschig, Müller und Straub, die dafür „Kommunikationsstörungen“ zwischen Stadt und SVS als Begründung angegeben hatten. Sie wollen deshalb alle Akten, Unterlagen und schriftlichen Dokumente einsehen, die mit dem vor Jahrzehnten erfolgten Übergang des Geländes vom Verein an die Stadt in Zusammenhang stehenund alle seitherigen Beschlüsse betreffen. „Wir haben keine Problem damit“, erklärte der Bürgermeister. Das Gremium auch nicht: Es beschloss die Einsetzung eines Aussschusses auf Akteneinsicht, der sich am Montag, 6. Juni, um 17 Uhr im Rathaussaal an die Arbeit machen kann.