Schopfheim Wem gehört die Sportanlage wirklich?

Markgräfler Tagblatt
Beim Nüsse­knacken: die Unabhängigen. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Unabhängige stellen beim Nussknackerhock kritische Fragen / Vorsatz: Bürger hinterm Ofen hervorlocken

Schopfheim (hjh). Manch harte Nuss haben die Unabhängigen schon geknackt. An manch anderer haben sie sich bei ihrem Traditionshock indes auch schon mal die Zähne ausgebissen. Das soll in Zukunft jedoch nicht wieder vorkommen.

Beim jüngsten Nussknackerhock beschlossen die Unabhängigen unter Federführung von Ulrich Dick, sich künftig fraktionsübergreifend und unter Einbeziehung der Bürger im Halbjahresrhythmus jener Themen anzunehmen, die die Stadt bewegen.

Viel wird dabei davon abhängen, ob sie ein Problem lösen können, dass auch andere politische Gruppierungen und Bürgerinitiativen plagt: „Wie kriegen wir die Leute hinterm Ofen vor?“

Mit der Suche nach einer Antwort auf seine Frage dürfte der Vorsitzender Ulrich Dick noch geraume Zeit beschäftigt sein. Spätestens bei der Hauptversammlung im Frühjahr 2015 wird sich zeigen, ob die Unabhängigen diesem Ziel ein Stück näher gekommen sind.

Der Unterstützung der Mitglieder kann sich der Vorsitzende der Unabhängigen dabei sicher sein. „Nur wenn alle Fraktionen an einem Strang ziehen, trägt unsere Arbeit Früchte“, hieß es. Nötig seien „Arbeitsgruppen, die wirklich etwas erarbeiten“ und die – so Kai Horschig - den Fraktionen helfen, externe Meinungen am Ratstisch durchzusetzen.

Dass sich die Mandatsträger durch die geplanten Halbjahres-Abschnitte selbst unter Druck setzen, fand Kreisrat Fritz Lenz gut. Auch Bettina Bethlen versprach sich Fortschritte, falls das neue Konzept der Unabhängigen fruchtet.

Zu den Aufgaben, die sich die Gruppierung auf die Fahnen geschrieben hat, zählt jetzt das „völlig ergebnisoffene Sammeln von Vorschlägen“, die bei Podiumsdiskussionen oder Aktionen vor Ort auf die Tagesordnung kommen sollen. Dabei geht es um Fragen wie: „Was hat Schopfheim? Was braucht die Stadt noch? Was kann warten, welches Problem brennt unter den Nägeln?“ Die Pflichtaufgaben der Stadt sollen auf den Prüfstand. Prioritäten will Ulrich Dicks Mannschaft gemeinsam mit den Bürgern festlegen.

Wo brennt’s am meisten? Für die Unabhängigen ganz klar: im Oberfeld. Gemeinsam mit allen Beteiligten, so war man sich einig, müsse man ein akzeptables Ergebnis erreichen. Dabei vertraten die Unabhängigen, allen voran Andreas Kiefer,die Meinung, dass die Lösung des Problems rund ums Oberfeld nicht unbedingt etwas zu tun hat mit der Fusion der Fußballer aus Fahrnau und Schopfheim.

Schließlich ziehe eine Fusion der SVS-Abteilung mit dem FVF nicht automatisch die Aufgabe der Sportanlage im Oberfeld nach sich. Der SVS bestehe nämlich nicht nur aus Fußballern, sondern aus anderen Abteilungen, die ebenfalls ihre Existenzberechtigung haben.

Hubert Probst verwies auf die 2500 Unterschriften gegen die Aufgabe des Sportgeländes. Kai Horschig ebenso. Aber nach aufkeimender Kritik am Gemeinderat und seiner Fraktion gab er auch zu bedenken, dass den gewähltem Volksvertretern nicht nur das Interesse der 2500 Bürger am Herzen zu liegen habe, sondern das Interesse aller Bürger in der Stadt.

Bettina Bethlen glaubte, dass alle Diskussionen übers Oberfeld vom Tisch sind, wenn sich die Mitglieder des SV gegen die Fusion entscheiden. Aber da erhob sich Widerspruch. „Solange der Bürgermeister Christof Nitz heißt, bleibt das ein Thema“, vermuteten einige Unabhängigen und forderten, die Eigentumsverhältnisse im Oberfeld unter die Lupe zu nehmen. „Ist etwas dran an der Aussage, dass die Anlage irgendwann einmal für eine Mark den Besitzer gewechselt hat?“, lautete eine Frage. Und: „Gehört das Oberfeld der Stadt oder dem Sportverein?“

In der Kritik stand an diesem Abend auch der Arbeitskreis Innenstadt. Fritz Lenz bemängelte, dass dieser weitgehend im Verborgenen tage, anstatt sich mit den Interessen der Bürger öffentlich auseinanderzusetzen.

Hubert Probst sah das genau so und meinte, er sei auch deshalb in dem Gremium nicht mehr dabei. Er unterstützte die Forderung an die Stadträte, dafür zu sorgen, dass der Arbeitskreis künftig öffentlich zu tagen hat.

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