Schopfheim Wirklich Gänsehaut fürs Trommelfell

Markgräfler Tagblatt

Konzert: Musikverein Fahrnau begeistert in der Stadthalle / Premiere: Live-Musik synchron zum Film

Von Hans-Jürgen Hege

Ein „multimediales Spektakel“ und sogar „Gänsehaut fürs Trommelfell“ hatte der Musikverein Fahrnau fürs Frühlingskonzert in der Stadthalle versprochen. Und hatte damit eher unter- als übertrieben.

Schopfheim-Fahrnau. 340 begeisterte Besucher honorierten die professionellen Leistungen des Orchesters unter der Leitung von Gordon Hein mit minutenlangen, stehenden Ovationen. Peter Hässler, der Präsident des Alemannischen Musikverbandes (AMV), war „schwer beeindruckt“ und zollte der musikalischen Reise durch die Welt seinen höchsten Respekt.

„Ich bin begeistert, tief beeindruckt von der Freude, dem Enthusiasmus, der Eleganz, mit der diese Musiker unter Gordon Heins Leitung die Herausforderungen in Töne und Harmonie umsetzten“, schwärmte der AMV-Präsident und verwies darauf, dass es doch eigentlich Laienmusiker seien, die einzig und allein aus Freude und Begeisterung für uns musizieren.

Hässler lobte die Jugendarbeit des Vereins, die Arbeit im Vorstand und den Teamgeist des Orchesters, das bereits sei, Neues anzunehmen.

Neues wie etwa Samuel Hazos „Arabeske“, mit dem das grandiose Musikerlebnis unterm Kupferdach begann, das einmal mehr Gerald Blüss mit viel Humor moderierte. Gordon Heins Schützlinge führten die Gäste mitten hinein in einen „Jungle“ (Thomas Doss) voller wilder Tiere und Gefahren, die tatsächlich hörbar wurden.

Sie bewiesen Feuer im Blut, als sie mit Gordon Heins Interpretation des „Csárdás“ überzeugten, bei dem laut Blüss die Tenor-Sax-Solistin Anja Halbauer erstmals die Gelegenheit nutzte, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Und sie sorgten gleich mehrmals für die versprochene Gänsehaut bei ihren Gästen mit der „Rhapsody in Blue“, die das Publikum wohl zurecht längere Zeit ebenso lautstark feierte wie schließlich die Soli von Volker Ewert, der im „MacArthur Park“ auf dem Flügelhorn und auf der Trompete glänzen konnte, weil ihm Dirigent Gordon Hein Webbs Komposition quasi auf den Leib „arrangiert“ hatte.

Was nach der Pause folgte, lässt sich eigentlich kaum beschreiben. Man muss es erlebt haben. Es wurde dunkel im Saal, auf der Bühne flackerten einzelne Lichter. Gordon Hein hatte seine schwarze Jacke abgelegt, um im weißen Hemd besser sichtbar zu sein für die Musiker vor ihm, zu denen ansonsten lediglich noch durch den „berühmten „Klick im Ohr“ Kontakt bestand.

Und der war nötig, um den Kurzfilm „1805 A TOWNS TALE“ synchron instrumental zu begleiten, um die Dramaturgie der unglücklichen Liebe eines jungen Paares in Kriegswirren zu unterstreichen und um am Beispiel der napoleonischen Kriege die Sinnlosigkeit des gegenseitigen Abschlachtens an den Pranger stellen.

„Es war nicht einfach, es war sogar sehr anstrengend“, bekannte Vorsitzender Benjamin Brenzinger freimütig, als er von den Vorbereitungen auf das Wagnis erzählte, die Kombination Spielfilm und Live-Musik erstmals in einer solchen Form auf die Bühne zu bringen.

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