Standort Kreiskrankenhaus/ Leserbrief von Hans-Jürgen Hege Auch wenn Leserbriefe bei den Volksvertretern bekanntlich nichts erreichen können, versuche ich es trotzdem. In unserer Stadt wohnen Menschen, die auch einen Anspruch auf eine gesetzlich geregelte medizinische Versorgung haben und brauchen. Ebenso wie in den zahlreichen Gemeinden im oberen und Kleinen Wiesental. Nun gibt es Bürgermeister dieser Orte, denen die Versorgung ihrer Bürger an erster Stelle liegt und die deshalb für den Standort Schopfheim plädieren. Allerdings auch einen Bürgermeister, der mit geradezu hellseherischen Argumenten seine frühere klinische Qualifikation darlegt und darüber hinaus seine Bürger im Stich lässt. Vor vielen Jahren gab es vom damaligen Landrat Alois Rübsamen bezüglich der fehlenden „Ohren“ an der B 317 mal die Zusage, dass diese noch vor dem Ende seiner Amtszeit gebaut sein würden. Dass diese heute noch immer nur zu einem geringen Teil hergestellt worden sind, liegt doch sicher auch daran, dass auf „Schopfheimer Gemarkung“ hätte gebaut werden sollen. Dass „ein vierspuriger Ausbau“ der B 317 bis Schopfheim ins Auge gefasst werde, grenzt an Hohn und Augenwischerei. Wieso sollten die Verantwortlichen an dem von ihnen verursachten alltäglichen Verkehrschaos im Wiesental denn etwas ändern wollen? Lieber Hans-Jürgen Hege. Als guter Journalist haben Sie doch einen ganz besonderen Überblick über das ständige Verhalten der so genannten Volksvertreter. Gibt jetzt auch noch eine (Lörracher) Behörde den Auftrag an ein „unabhängiges“ Unternehmen für eine (gezielte) Untersuchung für den besten Standort, so braucht es doch die Bürger vom Land nicht zu verwundern, wenn das Ergebnis zu Gunsten der Auftraggeberin ausfällt. Wenn Sie aber auch noch die regionalen Anteile der gewählten Kreisräte betrachten, so sind die Abstimmungsverhältnisse im Voraus klar. Es muss doch nur noch ein bisschen „schön geredet“ werden, dann sind die Probleme vom Tisch. Diesbezüglich muss ich dem Zeller Bürgermeister recht geben. Wo bitteschön sind denn jetzt die vielen Interessengruppierungen und Vereinigungen, wie beispielsweise alle Gewerbevereine oder die gesamte Ärzteschaft oder die gesamten ansässigen Unternehmen? Man sieht es aber auch daran, dass sonst in fast allen politischen Kreisen „das große Schweigen“ Einzug gehalten hat. Auch hier gilt eben nur: „Vor der Wahl versprechen – nach der Wahl still verhalten“. Möglicherweise würde mal ein Seminar: „Wie vertrete ich denn meine mich wählenden Bürger?“ oder: „Weshalb sollte ich die Interessen der Bürger vertreten?“ helfen. Wo bleibt der Aufschrei der Bürger? Beendet eure Politikverdrossenheit, denn es geht um die medizinische Zukunft im mittleren, oberen und Kleinen Wiesental! Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wolfgang Lenz Schopfheim