Schopfheim Zündende Show zur Eröffnung

Markgräfler Tagblatt
Die Stimmung war bei der Revue von Christine Schmid und Florian Metz auf dem Höhepunkt. Foto: Jürgen Scharf Foto: Markgräfler Tagblatt

Zweitägiges Kulturprogramm im neuen Kulturcafé / Schweizer auf der Bühne statt im Einkaufsmarkt

Es kommen wieder: Bruno Frey-Nascimento mit Jazzkonzert, Freitag, 11. September; Literatheater Badenweiler mit „Kleine Eheverbrechen“ am 2. Oktober; Patty Moon mit Pop am 30. Oktober; Christine Schmid und Florian Metz mit musikalischer Revue am 13. November (alle 20 Uhr); Sylvia Bach, Matinee 1. Dezember, 11 Uhr. Nette Chansonette: Christine Schmid unterhielt mit Piaf-Chansons.

Von Jürgen Scharf

Schopfheim. Für jeden war etwas dabei: Jazz und Schlager, Klassik und Chanson, ja sogar Theater. Das zweitägige Kulturprogramm zur Eröffnung von Hannas Kulturcafé war eine abwechslungsreiche Mischung. Und entsprechend zog es ein großes Publikum an, das nachmittags, als noch ein bisschen die Sonne wärmte, sogar an den Tischen auf der Terrasse im Park saß.

Clownin Sonnelli machte den Anfang mit Stimm- und Aufwärmtraining mit dem Publikum und Luftballon-Modellage mit Omas, Opas und Kindern, was eine eigene Magie hatte. Alle wollten Luftballons haben! Nelli Hieke kam am Sonntag noch einmal zurück mit einer neuen Figur, als Närrin, die Märchen erzählte und Märchenfiguren auf den Arm nimmt.

Die Pause zwischen den Auftritten wurde genutzt, um die Kuchentheke zu plündern. Stand doch draußen vor dem Eingang eine Tafel mit der verlockenden Aufschrift: „Gartenterrasse offen. Kuchen und Obsttorten wie von Oma“. Selbstgemacht war aber nicht nur das Gebäck, sondern auch die künstlerischen Darbietungen, alles live, mal unplugged, mal verstärkt; das Klavier wurde zwischen den Räumen ständig hin- und hergeschoben.

Sehr gut kam das Trio „Par coeur“ an, besetzt mit den Schopfheimer Musikern Birte Bresler (Akkordeon), Michael Bernauer (Gitarre, Djembe) und Arno Bürkert (Violine). Sie spielten irische Traditionals, bulgarische und rumänische Tänze, ein jiddisches Lied, Musik von Bob Dylan, Rio Reiser und sogar ein Liebeslied von Bertolt Brecht.

Badisch-schweizerisch besetzt war das Mundart-Duo Bumä und Kurt Schweizer mit Irish Folk in schwyzerdütscher Mundart, wobei der Freiburger Kurt Schweizer auch mal ein irisches Lied auf badisch sang („Es ist alles für den Schnaps“). Zustimmung fand die launige Bemerkung von Bumä, dass es etwas Besonderes sei, am Samstagnachmittag einen Schweizer mal auf der Bühne anzutreffen und nicht im Einkaufsmarkt.

Mit „Reset“ traten drei weitere Folk-Musikerinnen auf, mit guten Stimmen und Perkussion, bevor Martina Doering und Valerie Busson vom Kabarett Gänseblümchen, schick und witzig gestylt, mit „unverblümten“ Chansons und anzüglichen Liedern in perfekter Choreografie amüsierten. Da war gute Stimmung im neuen Kulturcafé.

Den Abschluss am Samstag machte Patty Moon mit Independent Pop. Die Singer -Songwriterin, die schon beim Stimmenfestival aufgetreten ist, begleitete sich selbst am Klavier und stellte neben einigen ihrer Hits neue seelenvolle Lieder ihres fünften Albums vor, das gerade in Vorbereitung ist.

Am Sonntag ging der Kultur-Marathon Schlag auf Schlag weiter. Der Pianist Florian Metz und der Tenor André Schann begannen sehr anspruchsvoll mit einem ausgewachsenen Liederrecital, bevor Metz sogar zum Kontrabass und zur Tuba wechselte, um die bekannte Chansonette und Akkordeonistin Christine Schmid zu begleiten.

Die beiden boten eine kleine Revue, angefangen bei Operette über Musical, alte UFA-Filmschlager der 30er Jahre bis hin zu französischen Piaf-Chansons und lobten sich selber ein bisschen: „C’est si bon“. Hier waren die Stimmung und das Niveau auf dem Höhepunkt.

Nicht leicht hatte es Sylvia Bach (mit Anne Fischer am Klavier), die mit Songs aus den 20er bis 40er Jahre unter dem Motto „Liebe und andere Verirrungen“ an die zündende Show von Schmid anschloss – ein nettes Programm für einen Cafénachmittag. Tina & Jo waren unkompliziert und fröhlich: „Bei uns kann man mitsingen“, was die Zuhörer bei bekannten Liedern gerne ausprobierten.

Auf der Terrasse machte der Brasilianer Bruno Frey-Nascimento, eine neue Stimme in der Jazzmusik, mit seinem jungen Trio coolen Jazz: Swingmusik mit bekannten Standards. Er fand fast kein Ende, so dass die wartenden Theaterleute und -besucher schon langsam ungeduldig wurden.

Mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann mit dem Literatheater Badenweiler los: Petra Seitz und Martin Lunz gaben eine Kostprobe aus der Komödie „Kleine Eheverbrechen“, sehr amüsant gespielt, so dass man nach diesem Appetithappen neugierig werden konnte auf das ganze Stück, das die beiden demnächst hier in voller Länge spielen werden. Dann wird für die Kollekte wieder der „Schwan“ rumgehen, der vom Zeller Schwanenweiher mit nach Schopfheim gezogen ist.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading