Schopfheim Zwei Fluchtwege für den Ernstfall

Markgräfler Tagblatt

Stadt gibt für Brandschutz an der Friedrich-Ebert-Schule und an der Grundschule Fahrnau viel Geld aus

Von Werner Müller

Schopfheim. Von wegen Ferienruhe: An der Friedrich-Ebert-Schule (FES) und an der Grundschule Fahrnau tobt der Bär. Zur Abwechslung sind daran aber nicht die Schüler schuld, sondern die Handwerker. Die Stadt steckt in beiden Schulen viel Geld in Brandschutz- und Renovierungsmaßnahmen.

Allein 200 000 Euro sind an der Gemeinschaftsschule in der Roggenbachstraße fällig. Dort türmt sich im Innenhof ein Stahlgerüst in schwindelnde Höhen, eine Baufirma ist dabei, auf jeder Etage einen Durchbruch durch die dicken Mauern zu fabrizieren – Vorbereitungen für die stählerne Fluchttreppe und die dazugehörigen Brandschutztüren in jedem Stockwerk.

„Ein zweiter Fluchtweg ist zwingend vorgeschrieben“, begründet Hochbauamtsleiter Bertram Ludwig die aufwendigen Arbeiten. Für das alte Schulgebäude galt zwar Bestandschutz, doch als die Stadt im Zuge der Umbildung zur Gemeinschaftsschule einen Flur zum Klassenzimmer ummodelte, stellte dies eine Nutzungsänderung dar – mit der Folge, dass jetzt auch die neuen Brandschutzvorschriften gelten.

Der selbe Automatismus traf die Stadt in der Grundschule Fahrnau. Als sie dort im vergangenen Jahr die Buben-Toiletten modernisierte, monierte die Bauaufsicht den Nachholbedarf beim Brandschutz im Altbau insgesamt. „Kleine Ursache, große Wirkung“, zuckt Bertram Ludwig mit den Schultern.

Die Folgen sind in der Tatknallrot und nicht zu übersehen: Feuerschutztüren, wohin das Auge blickt. Und das ist nicht alles: Weil beim Brandschutz gilt, dass den Schüler stets zwei Fluchtwege offen stehen und zugleich das Treppenhaus abgeschirmt sein muss, ließ die Stadt alte Wände rausbrechen und neue einziehen.

Vor allem am Haupteingang zog dies größere Umbaumaßnahmen nach sich. Neue Brandschutztüren, die sich auch im abgeschlossenen Zustand von innen öffnen lassen, auf der Nord- und der Südseite, dazu eine nigelnagelneue Hausmeisterkabine, die dank spezieller Dämmung einem Feuer 30 Minuten Stand halten kann.

Insgesamt bekam der Altbau sechs feuerfeste Brandschutztüren und sieben Fluchttüren sowie eine Fluchttreppe am Ostgiebel. Kostenpunkt insgesamt: rund 160 000 Euro.

Der Brandschutz war indes nur eine Baustelle an der Grundschule. Die zweite betraf die Mädchen-Toiletten, die für 80 000 Euro jetzt ebenfalls modernisiert sind. In diesem Zusammenhang ließ die Stadt gleich auch noch ein behindertengerechtes WC einbauen, rüstete dieses aber zusätzlich zu einem „Multifunktionsraum“ aus mit Dusche und einem Wickeltisch, auf dem Eltern bei Schulanlässen auch mal ein Baby trocken legen können. „Es wäre doch schade, wenn ein neuer Raum nur einmal im Jahr genutzt werden würde“, begründet der Hochbauamtsleiter die aufgepeppte Ausstattung.

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