Schwörstadt A 98: Die Region muss sich einig sein

Die Oberbadische
Vor-Ort-Termin in Sachen A 98 in Schwörstadt: MdB Armin Schuster (rechts) sowie sein Fraktionskollege und Verkehrsexperte Steffen Bilger favorisieren klar die Bergtrasse beim Weiterbau in Richtung Osten. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Weiterbau: Armin Schuster und Verkehrsexperte Steffen Bilger votieren für die Bergtrasse

Für den Weiterbau der A 98 sind die Menschen in Schwörstadt am Montagabend wieder einmal auf die Straße gegangen. Zum wievielten Mal, weiß keiner der Initiativler von „Bürger in Not“ so genau.

Von Gerd Lustig

Schwörstadt. „Wir haben schon 1972 Schilder zusammengeschraubt“, erinnert sich einer. Doch da die A 98 in der Region fast schon zur unendlichen Geschichte werde, werde die Schar der Protestler für diese Autobahn immer weniger. „Aus Frust und Resignation, und weil man so langsam den Glauben an die Politik verloren hat“, macht der Schwörstädter BI-Sprecher Klaus Renkawitz deutlich.

Dennoch waren er und rund 30 weitere Mitstreiter zum Vor Ort-Termin mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Armin Schuster gekommen. Der wurde vom baden-württembergischen Verkehrspolitiker und MdB Steffen Bilger sowie Ulrich Höhler, dem Ersten Landesbeamten des Landkreises Lörrach, begleitet. Schuster hatte diese Visite der neuen Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat bei deren Antrittsbesuch versprochen.

Treffpunkt war am Montag in der „Schwanenkurve“, die in der einen Stunde des Termins reichlich Anschauungsunterricht in Sachen viel und gefährlichen Begegnungsverkehrs von Lastwagen lieferte.

Ungeachtet dessen machte Schuster klar: „Die Langsamkeit beim Weiterbau der A 98 liegt an der Region.“ Vor vier Jahren habe man dicht vor der Offenlage gestanden, doch dann habe sich mit der vom Kreis Waldshut aus dem Hut gezauberten Konsenstrasse alles wieder verzögert. Vier Jahre habe es keinen Fortschritt gegeben. „Ich begrüße daher die Planung mit einem verkürzten Abschnitt A 98.5 mit Bergtrasse – Punkt“, sagte Schuster. Die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer plane noch Ende dieses oder Anfang des Jahres 2018 den Gang in die Offenlage. Ein Problem sei noch die jüngste Uneinigkeit bei Aufforstungs- und Ausgleichmaßnahmen, die von Seiten der BI Karsau-Minseln in die Diskussion getragen worden sei. Er hoffe aber auf den Gemeinderat Rheinfelden. „Ich setze auf eine Verhandlungslösung und nicht auf Konfrontation“, sagte Schuster. Ganz klar favorisiert er die Bergtrasse.

Das hörten die „Bürger in Not“ und auch die Bürgermeisterin gerne. „Wir brauchen so schnell wie möglich Entlastung, und zwar verkehrswirksam“, betonte Trautwein-Domschat und meinte damit den zügigen Weiterbau in Richtung Osten. „Unsere Geduld ist nach 50 Jahren des Wartens am Ende“, erklärte sie. Bis zu einer Entlastung durch die A 98 brachte sie die Installierung einer weiteren Ampel am westlichen Ortseingang ins Gespräch.

Einige „Bürger in Not“ warfen zudem deutlich überhöhte Lärm- und Feinstaubwerte in die Waagschale. BI-Sprecher Renkawitz forderte, das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt A 98.5 im Herbst zu öffnen: „Denn im Jahr 2019 muss unser Abschnitt nahtlos weitergebaut werden.“

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