Paukenschlag in Schwörstadt: Bürgermeister Artur Bugger hat am Montag seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Die Amtsgeschäfte führt jetzt sein Stellvertreter Harald Ebner. Von Gerd Lustig Schwörstadt. Bugger erklärte zum Schluss der jüngsten Sitzung den völlig überraschten und ahnungslosen Gemeinderäten: „Zum 30. November werde ich nach fast 32 Jahren den Posten des Bürgermeisters räumen. Ich werde noch meinen Resturlaub nehmen. Ab sofort führt mein 1. Stellvertreter die Amtsgeschäfte“. Danach verabschiedete er sich kommentarlos in den Jahresurlaub. Verdutzt schauten sich die elf anwesenden Gemeinderatsmitglieder an. Keiner wusste zunächst, wie es jetzt weitergehen soll und wird. Der Presse übergab Bugger eine selbst verfasste Pressemitteilung. Über deren Inhalt war allerdings keiner der Gemeinderäte informiert. CDU-Mann Ebner besann sich als Erstes. Er begab sich am gestrigen Mittwoch ins Rathaus und berief eiligst eine Mitarbeiterbesprechung ein. „Bis es einen Neuen gibt, wird es ja sicher Entscheidungen geben, die ich gar nicht treffen kann“, erklärte er. Da sei Vieles zu klären. Schnellstens muss natürlich das Verfahren zur Neuwahl eines Bürgermeisters in Gang gesetzt werden, damit die Amtsgeschäfte in absehbarer Zeit wieder geordnet laufen können. Auch Gemeindeangestellte Beate Schneider zeigte sich völlig überrascht von Buggers Vorgehen. Sie habe von Nichts gewusst. Jetzt werde sie das Landratsamt darüber informieren. Warum Bugger jetzt so plötzlich abtritt, darüber konnte Ebner nur Mutmaßungen anstellen. „Vielleicht wollte er jetzt eine konzertierte Aktion mit den Rücktritten der beiden Gemeinderäte Ilse Keser und Wolfgang Eckert (siehe separaten Bericht), zumal ja auch noch weitere Wechsel im Raum stehen und auch Kämmerer Zimmermann gekündigt hatte“, so der CDUler. Grundsätzlich sieht er künftig die Chance für den Gemeinderat, nach teils schwierigen Zeiten in Schwörstadt wieder vernünftig zu arbeiten. Genau das will natürlich auch der amtsmüde Artur Bugger, wie er selbst schreibt. „Es stehen nun weitreichende personelle und inhaltliche Entscheidungen an, die im Hinblick auf die Zukunft der Gemeinde von großer Bedeutung sind“, heißt es in seinem Schreiben. Er wolle diese Entscheidungen in neue und wohl jüngere Hände übergeben, da er sowieso im kommenden Jahr regulär aus dem Amt ausgeschieden wäre. Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab zu übergeben. Wie er weiter in der Pressemitteilung betont, sei ihm die Nähe zu den Menschen stets ein besonderes Anliegen gewesen. Nicht zuletzt deshalb habe er sich stets dafür eingesetzt, dass Schwörstadt optimal versorgt ist und die Infrastruktur immerwährend ausgebaut wird. Dies habe insbesondere für die Kinderversorgung, die Ausweisung von Neubaugebieten und einer voll funktionsfähigen Nahversorgung gegolten. „Schwörstadt und Dossenbach sind heute gut aufgestellte Wohnorte, die eine zukunftsorientierte Perspektive haben“, stellt Bugger abschließend fest. Der Haushalt sei ausgeglichen, Rücklagen seien vorhanden, womit die kommenden Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden könnten. Bugger: „Ich bin stolz darauf, dass ich ein bestelltes Haus übergeben darf.“