Schwörstadt Auf der gepflegten Liegewiese gähnt oft die Leere

Die Oberbadische
An trüben Tagen kommt auch mal überhaupt kein Gast in das Schwörstädter Freibad, dann nutzen die Mitarbeiter die Gelegenheit für Instandhaltung und Reinigung. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Rheinschwimmbad: In Schwörstadt fehlen selbst an heißen Tagen Gäste / Betreiber optimistisch

Schwörstadt. Zwar ist nicht an jedem Tag Betrieb, aber das Bad sieht gut aus. So viele Besucher wie in den vergangenen Jahren kamen in der laufenden Saison bisher nicht ins Freibad Schwörstadt. Das liegt nicht daran, dass statt der Gemeinde nun ein Privatunternehmen das Bad betreibt. Die gesamte Anlage hinterlässt einen guten Eindruck.

Gepflegter Zustand

Die Liegeflächen sind gepflegt, der Rasen ist gemäht, alles ist sauber. Die Becken sind ohnehin in gutem Zustand, die Einhaltung der entsprechenden Hygienevorschriften lässt einem gewissenhaften Badbetreiber nur wenig Spielraum. Das Wasser sprudelt aus den Pilzen, die unmittelbare Umgebung durchweg einladend. Gleichmäßig verteilt stehen die bunten Bänke am Beckenrand, etliche davon hatte in den letzten Jahren der Förderverein bezahlt und beschafft. Auch das vom Verein finanzierte Kinderspielhaus ist empfangsbereit.

Durchweg scheint alles in Ordnung zu sein. Der Kiosk ist geöffnet und bietet ein vielfältiges Sortiment an. Sitzplätze mit Sonnenschutz sind eingerichtet, die Voraussetzungen zum Wohlfühlen sind also geschaffen. Badbetreiber Hans van der Vliet ist mit der Saison zufrieden, abgesehen von der Wetterlage im Juli. Er bewertet das Schwörstädter Freibad als sehr klein, dafür besitze es aber einen familiären Charakter. „Viele Stammgäste habe ich bereits persönlich kennengelernt,“ sagte er. Gerade etliche von ihnen möchten im Rhein schwimmen.“ Diese Möglichkeit bestehe weiterhin, ergänzte van der Vliet. „Man muss aber einen kleinen Umweg laufen, um das Bad außen herum.“ Damit übernahm er die Regelung, die im vorigen Jahr von der Gemeinde nach dem Zaunbau geduldet wurde.

Starke Emotionen

Bei einigen langjährigen Gästen gebe es nach wie vor sehr starke Emotionen zum Baden im Rhein. Er sei aber zuversichtlich, dass in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein und der Gemeindeverwaltung für die nächste Saison eine vernünftige Lösung geschaffen werde. Freilich seien einige Badegäste wegen des Zaunes weggeblieben, er hoffe aber, dass gerade diese Besucher im kommenden Jahr wieder kommen, weil das Ambiente am Rhein sehr attraktiv bleibe.

In der nächsten Saison soll die Attraktivität des Bades weiter gesteigert werden, Einzelheiten nannte van der Vliet dazu noch nicht. Ausdrücklich bezeichnete er das Schwimmen im Rhein als einen Vorteil dieses Freibades. Dazu hoffe er, dass auch der Förderverein seine Arbeit wieder aufnimmt. „Der Förderverein und ich haben die gleichen Interessen,“ hebt van der Vliet hervor. „Wenn Probleme vernünftig besprochen werden, können wir Lösungen finden.“ Alles andere, als mit dem Förderverein zu reden, mache doch keinen Sinn, sonst verliere der Verein seine Daseinsberechtigung.

Förderverein skeptisch

Nicht ganz so einfach sehen wohl die Mitglieder des Fördervereins die Zukunft. Dessen Vorsitzender Gerhard Wenk bestätigte, dass es derzeit schwer sei, die Mitglieder zu motivieren, die meisten wollen erst einmal diese Saison abwarten und sich momentan nicht engagieren. Vor allem die schleppenden Entscheidungen zur Zukunft von Zaun und Steg tragen dazu bei. Im frühen Herbst solle es eine Versammlung geben, in der gründlich beraten wird. Rheinbad-Befürworter Manfred Henle und Vereinsvorsitzender Gerhard Wenk erhielten jetzt einen Gesprächstermin im Landratsamt zu diesem Thema.

Denn für sie ist es schon widersprüchlich, dass an mehreren Orten entlang des Flusses nicht nur gebadet werden darf, sondern sogar dafür geworben wird. Einige Kommunen organisieren auch spezielle Veranstaltungen. Nur in Schwörstadt soll das nicht möglich sein, fragen sie sich. Henle befürchtete, dass der Zaun zu einem drastischen Besucherrückgang führt. Wenn am vergangenen heißen Wochenende nach Henles Zählung lediglich 420 Besucher ins Bad kamen, sind das schon deutlich weniger als in früheren Jahren. Anderseits wurden in nur einer Stunde rund 50 Badende im Rhein beobachtet.

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