Schwörstadt Die Bürger hatten nur sehr wenige Fragen

Die Oberbadische

Infoabend: Kandidaten für das Schwörstädter Bürgermeisteramt stellen sich der Öffentlichkeit vor

Schwörstadt (rr). Die Schwörstädter waren sehr neugierig auf die beiden Bewerber für das Bürgermeisteramt. Am Mittwochabend kamen rund 450 Einwohner in die Festhalle zur offiziellen Kandidatenvorstellung. Sie hörten sehr genau zu, als Christine Trautwein-Domschat und Matthias Strittmatter ihre Haltungen und Absichten für die angestrebte Tätigkeit vortrugen.

Rede von Christine Trautwein-Domschat

Entsprechend den rechtlichen Vorgaben begann die aus Rheinfelden stammende Rechtsanwältin mit ihrem 15-minütigen Vortrag. In lockerer, dem Publikum sehr zugewandter Rede kam sie schnell auf die Herausforderungen zu sprechen, die sie für die Kommunalpolitik sieht. Den Bau der A 98 voranzutreiben nannte sie zuerst, schränkte aber auch gleich ein, dass die Möglichkeiten für die Gemeinde dabei begrenzt seien.

Für das Schwimmbad nannte sie das Ziel, das Baden im Rhein wieder zu ermöglichen, und dafür alle sich ergebenden Spielräume zu nutzen. „Wohn- und Gewerbegebiete auszubauen ist kein Selbstzweck“, sagte Trautwein-Domschat, „sondern damit müssen wir Voraussetzungen schaffen, dass die hier geborenen jungen Leute nicht abwandern und der Ort auch für Neuzuzüge attraktiv wird.“

Zu den Gewerbebetrieben will sie regelmäßig Kontakt halten, um auf Erfordernisse frühzeitig reagieren zu können. Sie will dazu ein städteplanerisches Gesamtkonzept entwickeln, in das auch der Ausbau der Wander- und Radwege sowie des Rheinufers einfließen sollen.

Um Notsituationen sicher bewältigen zu können, werde sie sich für den Erhalt der beiden Feuerwehrabteilungen in Dossenbach und Schwörstadt einsetzen. Vereine bewertete Trautwein-Domschat als wichtiges Bindeglied zwischen den Bürgern und auch innerhalb der Gemeinde.

Rede von Matthias Strittmatter

Matthias Strittmatter, von Beruf Kriminalpolizist, stellte in seiner Rede einen Entwicklungsplan für die Gemeinde an den Anfang, um damit sinnvolles Wachstum für Einwohnerzahl und Gewerbe zu unterstützen. Ein solches ganzheitliches Konzept sollte auf die nächsten zehn Jahre ausgerichtet sein. Dazu gehöre neuer Wohnraum in allen Preisklassen, auch um Abwanderung zu verhindern.

Dass die Gemeinde zwar einen schnellen Weiterbau der A 98 wünscht und benötigt, ihr dabei aber auch die Hände gebunden seien, bestätigte Strittmatter. Um dennoch die Anwohner von den Erschwernissen des Verkehrs auf der B 34 zu entlasten, hält er regulierende Maßnahmen für möglich.

Ebenso sei der Ausbau der Hochrheinbahn für Schwörstadt wichtig, in Bezug auf die Elektrifizierung schränkte er aber ein, dass dies eine Voraussetzung für den von der Schweiz angeblich beabsichtigen verstärkten Güterverkehr sei.

Das Schwimmbad hob er als touristische Attraktion der Gemeinde hervor. Die jetzige Situation sei allerdings absolut unbefriedigend, aber erst bei mehr Sachkenntnis werde er sich detailliert dazu äußern. Es werde aber wohl in Zukunft wieder eine Variante zum Baden in Rhein geben, meinte er. „Der Umgang mit den Senioren zeigt den wahren Charakter einer Gesellschaft,“ war sein Einstieg in den Komplex des bürgerschaftlichen Lebens. Neuansiedlungen eines Arztes und einer Apotheke seien aber sehr schwierig.

Fragerunde

Eigentlich hätten die Schwörstädter anschließend Gelegenheit gehabt, die Kandidaten eine Stunde lang zu befragen, doch scheinbar hatten die Kandidaten mit ihren Ausführungen bereits die meisten der gewünschten Informationen gegeben.

Mike Keser fragte beide Bewerber, warum sie denn gerade hier kandidieren. Trautwein-Domschat erläuterte, dass sie bereits die Absicht hatte, in Rheinfelden Bürgermeisterin zu werden, wegen der dortigen Kommunalstruktur sich aber dann doch nicht bewarb. Nun wolle sie hier in die Kommunalpolitik einsteigen, werde es aber nirgendwo anders versuchen.

Matthias Strittmatter bekundete, er sehe seine Kandidatur als weitere Möglichkeit, nach zwei erfolgreichen beruflichen Etappen noch eine sehr anspruchsvolle dritte hinzuzufügen.

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