Schwörstadt Schwäne haben es nicht leicht

Die Oberbadische
Ein Bild aus glücklicheren Zeiten: Die Schwanenfamilie auf der Wiese zum Weiden, voran der Schwanenpapa. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Erschütterndes Schicksal in Schwörstadt

Von Gerd Lustig

Schwörstadt. Schwäne haben es nicht immer leicht. Besonders hier am Hochrhein, wo sie allerdings im Bereich Schwörstadt und Wehra-Delta in größeren Populationen auftreten, müssen sie sich nicht nur in der Natur behaupten, sondern oftmals auch gegen den Menschen. Immer wieder kommt es daher zu Ereignissen , die die Lebenssituation der Schwäne erschweren. Weil der Rhein inzwischen so sauber und nährstoffarm ist, dass die Schwäne in Algen und anderen Wasserpflanzen nicht mehr genügend Nahrung im Fluss finden und daher des Öfteren an Land weiden müssen, kommt es häufig zu Konflikten.

Eine Geschichte, ja geradezu ein Drama, ist Carmen Weitzel vom Schwanenschutz-Komitee dabei ganz besonders nahe gegangen. Nicht nur, dass das etwa zehn Jahre alte und beim Komitee bekannte Tier im vergangenen Jahr alle sieben Küken verloren hatte, jetzt spielte ihm das Schicksal sogra noch übler mit. Der Schwanenvater, der im Mai gerade erst wieder stolzer Papa von sechs Küken geworden war, musste eingeschläfert werden. Durch Schläge war einer seiner Flügel mehrfach und kompliziert gebrochen. „Ein Schwan mit nur einem funktionstüchtigen Flügel kann sein Revier nicht halten und kann in der freien Natur nicht überleben“, sagt Carmen Weitzel aus langjähriger Erfahrung. Und so wurde der Vogel nach dem Röntgen beim Tierarzt von seinen Schmerzen erlöst und eingeschläfert.

„Jetzt mussten wir uns aber auch um die Schwanenmama und die Küken kümmern“, erklärt Weitzel weiter. Also wurden die Tiere eingefangen und zum Pflegeteich am Rhein für verletzte Wasservögel gebracht, wo die Schwanenmutter ihre Jungen gesichert großziehen kann.

„Die Schwanenmama, wir nennen sie „ Samira “, war die ersten Tage sehr traurig, sie trauerte um ihren Gatten, mit dem sie über zehn Jahre zusammen war“, berichtet Weitzel weiter. Wenn die Zeit gekommen sei, dann werden die Schwäne unter Führung ihrer Mutter den Teich wieder verlassen und in den Rhein fliegen. Die Jungschwäne werden dann ihrer Wege ziehen. Und „Samira“ wird sich einen neuen Lebenspartner suchen, wahrscheinlich schon im Frühjahr.

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