Betr.: „Schwörstadts Bad verliert seinen größten Trumpf“, Die Oberbadische vom 22. Juli In diesem Pressebericht wird die Begründung der Gemeindeverwaltung für die Schließung des freien Zugangs vom Gemeindegelände zum Rhein mit dem Gutachten eines Sachverständigen begründet. Welchen Auftrag mit welcher Zielsetzung dieser Sachverständige hatte, wird nicht erwähnt. Seit Jahrzehnten schwimmt man in Schwörstadt dort im Rhein und die Frage ist. Wer hat bisher diese Verantwortung so klaglos übernommen? Weshalb diese Eile und Übereifer bei der Durchsetzung dieses Gutachtens binnen weniger Tage mit einem hermetisch abschließenden Zaun? Hat die Gemeindeverwaltung auch geprüft, wie es die vielen Oberlieger auf deutscher Seite am Rhein handhaben, zum einen das Baden im Rhein zu gestatten und andererseits sich nicht aus Haftungsgründen davon zu distanzieren? Rings um den Bodensee, in hunderten von öffentlichen Bädern und auch am Hochrhein ab Stein am Rhein wird im Fluss gebadet, selbst in Konstanz, unmittelbar nach der Rheinrücke, wo die Strömung sehr groß ist. Geht man auf die Internetseite des Rheinuferparks der Gemeinde Gailingen am Hochrhein, findet man neben dem Lageplan des öffentlichen Schwimmbades direkt am Rhein die Satzung, in der es in Paragraf 1 heißt: Der Rheinuferpark ist eine öffentliche Einrichtung, die der Bevölkerung zur Erholung dient, und in Paragraf 4 Haftung: Die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr und die Gemeinde Gailingen haftet im Rahmen der allgemeinen Vorschriften. Was in Gailingen am Hochrhein möglich ist, muss doch auch in Schwörstadt möglich sein! Drei Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang: 1. Wurde der Gutachter ergebnisorientiert mit seiner Aufgabe beauftragt, und hat die Gemeinde andere Pläne mit der Schwimmbadliegenschaft vor? 2. Geht man in der Verwaltung den bequemen Weg des geringsten Widerstandes ohne ernsthafte Prüfung von Alternativen (siehe Gailingen), malt Schreckgespenste an die Wand und beeinflusst damit den Gemeinderat? 3. Weiß und schätzt die politische Gemeinde von Schwörstadt die Einmaligkeit ihres Rheinschwimmbades am Unterlauf des Hochrheins und das große Engagement des Fördervereins, welcher wesentlich zur Erhaltung dieser Einrichtung dient, einschließlich der vielen Gäste, welche nur deshalb nach Schwörstadt kommen? Den „Trumpf“ sollte Schwörstadt nicht leichtfertig preisgeben. Die Verwaltung sollte hierzu öffentlich Stellung nehmen. Franz Mayer, Schopfheim Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Leserbriefe werden grundsätzlich nur mit der Adresse des Verfasser veröffentlicht.