Frieder Czupke blickt ins Tal. Der zweistündige Aufstieg war anstrengend. Aber der 46-Jährige hat es geschafft. Vom Gipfel blickt er auf Hinterstoder. Denkt nach, was die vorangegangenen Tage passiert ist. Die Hälfte seines fünftägigen Trainings ist um. 'Es ist gut, hier oben zu stehen, die Natur zu sehen und den Wind zu spüren, wenn er einem frisch ins Gesicht bläst', denkt der Wirtschaftsingenieur, der seinen wirklichen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Luft zum Atmen - die hatte er die vergangenen Monate kaum. Ein Projektproblem jagte das nächste. Czupke wusste schon länger, dass ihm der Job keinen Spaß mehr macht. Zu hoch war der Druck für den zweifachen Familienvater aus Essen, der sich neben der aufreibenden Arbeit um seine demente Mutter kümmern muss. Zu lange war er jetzt für diese Abteilung verantwortlich. Etliche schlaflose Nächte und letztlich ein Gespräch mit seinem Chef waren der Anlass für die Anmeldung zum Reset-Seminar in den österreichischen Bergen. 'Hier kann ich endlich wieder frei denken', sagt Czupke zu sich. 'Zurück auf null', nennt Marcel Plum von Germansherpa diesen Punkt des Trainings.