Von Mirko Bähr Lörrach/Murg. „Ich bin total glücklich. Das war einfach unglaublich. Im Stadion haben alle mitgeklatscht, das war ein anderes Feeling als sonst“, lässt die frisch gebackene Deutsche Meisterin der U15 im Hochsprung, Carolin Marchlewski, wissen. Zum Saisonhöhepunkt war sie top in Form. Denn die Murgerin holte nicht nur den Titel, sondern steigerte ihre persönliche Bestleistung gleich um satte sechs Zentimeter. Die Entwicklung der 14-Jährigen, die im Trikot des TuS Lörrach-Stetten an den Start geht, ist eindrücklich. Dank ihres Trainers Kurt Gottschalk konnte die 14-Jährige ihre Bestleistung in 14 Monaten um 34 Zentimeter verbessern. Als Top-Favoritin ging Carolin Marchlewski in den Wettbewerb. Dieser Druck machte ihr aber nichts aus. „Man weiß natürlich, dass man die beste Leistung aller Starter geschafft hat. Aber ich bin trotzdem voll konzentriert diese Aufgabe angegangen“, erinnert sie sich. Mal eben locker rüberspringen, das funktioniere nicht. Und zudem wisse man ja nie, ob nicht eine Konkurrentin einen „super Tag“ erwische. Ehe die Murgerin, die nach den Sommerferien die Freie Evangelische Schule in Lörrach besuchen wird, so richtig durchstartete, musste aber erst noch eine kleine Zitterpartie durchgestanden werden. Zweimal klatschte die Latte bei einer Höhe von 1,71 Meter auf den Boden. Dann der letzte Versuch. Der Balken blieb diesmal liegen. „Ich war richtig froh, die 1,71 Meter geschafft zu haben“, sagt Carolin Marchlewski. Sie atmete also tief durch und legte dann einen starken Auftritt hin. Erst überquerte sie 1,74 Meter, auch 1,76 Meter waren kein Problem und dann blieb die Stange sogar beim Sprung über 1,78 Meter liegen. „Ich habe immer versucht, den Ablauf des dritten Sprungs bei 1,71 Meter zu kopieren. Und ich hatte auch immer das Gefühl, dass die Stange irgendwie gleich hoch liegt wie bei 1,70 Meter“, grinst das junge Hochsprung-Ass vom Hochrhein. Und fast wäre es noch höher hinaus gegangen. „Der zweite Versuch über 1,80 Meter war richtig, richtig knapp“, meint Carolin Marchlewski. Etwas ärgerlich sei das im ersten Moment schon gewesen. Aber schnell stellte sich das Glücksgefühl einer Deutschen Meisterin ein. Die Leichtathletin des TuS Lörrach-Stetten hatte sich am Ende souverän gegen 13 Konkurrentinnen durchgesetzt und eindrucksvoll ihre Favoritenrolle untermauert. Kein Wunder, dass auch Coach Kurt Gottschalk sehr zufrieden mit seinem Schützling war: „Die 1,80 Meter wären drin gewesen, da hat sie nur knapp gerissen.“ Gottschalk hat die junge Athletin seit 14 Monaten unter seinen Fittichen. Vielleicht klappt es ja in drei Wochen bei der Schweizermeisterschaft, wo sie für den LC Basel an den Start gehen wird. „Ich weiß, dass ich die 1,80 Meter schaffen kann“, meint die Kaderathletin.