Sportmix Acht Meter: „Das wäre ein echter Meilenstein“

Die Oberbadische
Weiter Satz: Christopher Ullmann Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Leichtathletik Christopher Ullmann ist in der Form seines Lebens und muss bei der EM dennoch zuschauen

Weil am Rhein/Basel. Bislang ist die Saison für Weitspringer Christopher Ullmann, der für den ESV Weil und Old Boys Basel an den Start geht, prächtig gelaufen. Der 23-Jährigen wartete mit konstant gute Weiten auf und verbuchte sogar eine neue persönliche Bestleistung. Exakt 7,88 Meter weit sprang er in Maglingen bei der Schweizer Hallenmeisterschaft, als er den Titel holte.

Die europäische Leichtathletik-Elite kommt derzeit in Belgrad zusammen und um ein Haar wäre Ullmann auch bei der Hallen-EM an den Start gegangen. Die geforderte Norm von 7,90 Meter verfehlte er nur um mickrige zwei Zentimeter.

„Es hat halt nicht ganz gereicht“, nimmt es Ullmann gelassen. „Es gibt Schlimmeres. Ich habe nicht großartig darüber nachgedacht. Ich bestreite aktuell eine Super-Saison. Für mich zählen konstante Sprünge und nicht nur ein Ausreißer nach oben, wenn es dann nur wenig später wieder nach unten geht“, lässt er im Gespräch mit unserer Zeitung wissen.

Zehn bis zwölf Stunden trainiert der gebürtige Basler, der Wettkämpfe in Weil sowie die badischen als auch die baden-württembergischen Meisterschaften im Trikot des ESV Weil bestreitet, in der Woche. Im Sommer, wenn zahlreiche Wettbewerbe anstehen, sind es etwas weniger. Nebenbei absolviert Ullmann den Militärdienst. „Das ist eine Grundausbildung, die für alle Schweizer Pflicht ist. 18 bis 21 Wochen bin ich in Bülach eingeteilt. 16 Wochen habe ich schon hinter mir.“

Vom Sprinter zum Weitspringer

„Ich bin nur durch Zufall zum Weitsprung gekommen. Als ich zu den Old Boys stieß, war ich noch Sprinter. Irgendwann wollte ich mich dann mal im Weitsprung versuchen. Mein Ziel waren sechs Meter. Damals hat das aber noch nicht funktioniert. Nichtsdestotrotz kam mein heutiger Trainer auf mich zu. Ein Jahr später bin ich dann schon um einiges weiter gesprungen“, erinnert sich Ullmann an die Anfänge.

Weitsprung gilt als anspruchsvolle Disziplin. Der in Stein beheimatete Athlet kann dies nur bestätigen. „Die gewonnene Geschwindigkeit muss in maximale Höhe umgemünzt werden.“ Hört sich einfach an. Ist es aber nicht. „Es braucht allein schon einige Zeit, bis man den perfekten Anlauf gefunden hat. Das zeigt schon, welch große Herausforderung der Weitsprung ist.“

Der 1,88 Meter große Weitspringer hat sich ambitionierte Ziele gesteckt. Ullmann will unbedingt die Acht-Meter-Marke knacken. „Ich bewundere alle internationale Athleten, die schon über acht Meter gesprungen sind. Das ist vergleichbar mit den sechs Metern bei den Stabhochspringern. Das wäre für mich ein echter Meilenstein und der Aufstieg in einen elitären Klub.“ Aktuell feilt er vor allem an der Geschwindigkeit, damit er dieses Ziel auch bald schon verwirklichen kann.

Im Sommer nimmt Ullmann bei den Spielen der französischsprachigen Länder, „Jeux de la Francophonie“, an der Elfenbeinküste teil. Auch die Universiade in Taipeh steht auf seiner Agenda. Um sich darauf perfekt vorzubereiten, geht er im April nach Italien, wo er ein dreiwöchiges Trainingslager bestreitet.Der Schweizer in Weiler Diensten setzt aber nicht alles auf die Sportkarte. Er fährt zweigleisig. Denn seine zweite Leidenschaft neben dem Weitsprung ist das Kochen. „Ab Mai beginne ich eine Koch-Lehre in Arlesheim im Gasthof Ochsen“, freut sich Ullmann.

Das Sportwissenschaftstudium wird er abbrechen, denn im September geht die Schule los. „Schon als kleiner Junge habe ich meiner Oma über die Schultern geschaut und ihr beim Kochen zugesehen.“

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