Leichtathletik 29. Nachtmeeting des TV Rheinfelden: Knapp 200 Sportler sind im Europastadion am Start
Natürlich, die ganz großen Top-Leistungen, die im vergangenen Jahr die angereisten Teilnehmer der Olympischen Spiele in Rio aufstellten, gab es diesmal nicht. Dennoch. Bei der 29. Auflage des Nachtmeetings im Europastadion in Rheinfelden wurden erneut Bestmarken geknackt und so einige hochkarätige Athleten gesichtet. Der Höhepunkt schlechthin war der 400 Meter-Lauf.
Von Mirko Bähr
Rheinfelden. Über die Stadionrunde fiel der im Jahr 1996 aufgestellte Rekord. Die 47,63 Sekunden von Patrick Wauer (LG Karlsruhe) hatten bis zum Freitagabend Bestand, ehe Jermaine Gayle aus Jamaika losdüste und nach exakt 46,94 Sekunden den Zielstrich überquerte. Auch sein Landsmann Kavon Nelson, der Zweiter wurde, blieb mit seinen 47,62 Sekunden noch knapp unter der alten Bestmarke. Dritter wurde Ali Hassan aus Quatar, der 50,25 Sekunden benötigte. „Ein Super-Lauf“, freute sich Organisator, TVR-Abteilungsleiter und Bezirkschef, Thomas Rist.
Durch das Europastadion wehte wieder internationales Flair. Einige Jamaikaner kamen diesmal nach Rheinfelden, um das Trainingslager in Antwerpen mit einem Wettkampf aufzulockern. Insgesamt kamen gut 200 Leichtathleten zum letzten Aufgalopp vor der Sommerpause. Mit von der Partie waren auch wieder die treuen Gäste aus Bühlertal, die beim TVR traditionsgemäß ihren Saisonabschluss zelebrieren.
Für Rist und seine vielen Helfer, unter anderem sorgten 50 Kampfrichter für einen reibungslosen Ablauf, war es ein „entspannter Abend“, der ganz ohne Hektik verlief. Das Wetter habe auch gepasst.
Top-Athleten diesmal nicht so volksnah
Nicht ganz so zufrieden war Rist mit dem Auftritt der Top-Athleten abseits der Laufbahn. In diesem Jahr mischten sie sich nicht so locker und lässig unter das Volk, gaben sich nicht volksnah. „Im Wettbewerb haben sie ihren Job gut gemacht, eingebracht haben sie sich aber nicht“, so Rist, der sich gerne an 2016 erinnert, als Starter aus den USA oder von den Bayhamas nicht nur mit tollen Zeiten aufwarteten.
Die 60 Meter-Marke übertrafen im Speerwurf-Wettbewerb gleich zwei Eidgenossen. Collin Wirz vom SC Liestal durfte am Ende mit seinen 64,81 Metern im dritten Versuch jubeln. Lukas von Stokar (Biberistaktiv) folgte dahinter mit 63,20 Meter. Nicht ganz die Erwartungen konnte im Kugelstoßen dagegen Chad Wright aus Jamaika erfüllen, der mehr als einen Meter unter dem Meeting-Rekord blieb. Seine Weite: 17,62 Meter. Damit siegte er deutlich. Platz zwei schlug für Fabian Massing vom ESV Weil zu Buche, der die Kugel auf 11,32 Meter stieß.
Bei den Frauen blieb Ekundayo Sogbesan aus den USA mit 54,04 Sekunden über 400 Meter nur knapp eine halbe Sekunde unter der Rheinfelder Bestzeit, die 1993 aufgestellt wurde. Dasselbe gilt für Samantha James aus Jamaika, die die 800 Meter in 2:10,17 Minuten absolvierte und damit nicht an die Bestmarke von 2:09,52 Minuten aus dem Jahr 1994 herankam.
Auch der eine oder andere Athlet aus der Region trumpfte nochmals vor der Sommerpause auf. Stellvertretend ist hier Felix Gran vom TuS Lörrach-Stetten zu nennen, der im Stabhochsprung 3,40 Meter überquerte.
„Etwas draufpacken“ wolle man im nächsten Jahr, wenn das 30. Nachtmeeting des TVR über die Bühne geht. Dann sollen herausragende Sportler aus der Schweiz und Frankreich diesem Leichtathletik-Wettkampf den Stempel aufdrücken, lässt Rist wissen. Und dann werden auch die Rahmenbedingungen perfekt sein. Denn: am 14. August rollen die Bagger an, um die Kunststoffbahn zu sanieren. Neben einer neuen Regenrinne werden die defekten Stellen ausgebessert und die gesamte Bahn dann neu gegossen. „Die Farbe wird dann blau sein und die Bahn ungefähr zehn bis 15 Jahre alten“, freut sich Rist.
Ergebnisse gibt es im Inernet unter www.ladv.de/ergebnisse/36789/29.-Rheinfelder-Nachtmeeting-Ergebnisliste-Rheinfelden-2017.htm
