Von Bernd Kohler Weil am Rhein. Überraschung beim RSV Weil: Mit seinem spanischen Torjäger Jorge Villamil will der südbadische Klub sein Heimspiel der Nationalliga A am Samstag (Beginn 17.30 Uhr) gegen den RHC Basel bestreiten. Wie in den vergangenen Jahren ist auch diesmal ein Derby mit viel Brisanz zu erwarten. Die Saisonziele sind unterschiedlich: Der RSV Weil will in der Qualifikation mindestens Platz acht und damit die Playoffs erreichen. Ziel der Basler ist ganz klar der zweite Schweizer Meistertitel. Und auf der Spur dorthin ist die Mannschaft um den Ex-Weiler und Spielertrainer Tobias Mohr gut unterwegs. Zusammen mit Genf sind die „Bebbi“ nach fünf Spieltagen noch ungeschlagen, aber wie Genf, Montreux und Uri mit der Hypothek von sechs Minuspunkten in die Saison gestartet, weil das Schiedsrichterkontingent nicht erfüllt wurde. Zumindest moralisch dürfte das keine Belastung für den noch jungen Verein sein, denn Ex-Präsident Roger Ehrler hat erneut hochkarätige Südländer verpflichtet, aber auch emotionale Akteure, was ein gewisses Unruhepotenzial nicht ausschließt. Eine enorme Verstärkung jedenfalls bedeutet die Verpflichtung von Carlos da Silva auf der Torhüterposition. Routinier Samuel Wenger, bisher bester Torschütze des RSV Weil, zieht einen Vergleich nach dem jüngsten RSV-Auftritt in Montreux zwischen den Waadtländern und den Baslern: „Beide Mannschaften haben in der Spielanlage eine ähnliche Mentalität. Die Spielweise ist weniger von Taktik als von spielstarken Einzelkämpfern, vor allem in den Reihen der Basler, geprägt.“ Dass die Weiler bei den zwei Duellen der vergangenen Saison gegen Basel erfolglos blieben, dürfte in den Köpfen der RSV-Akteure keine Rolle spielen, gleichwohl sieht Wenger den Gegner klar in der Favoritenrolle. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der RSV einen Joker setzen kann: Jorge Villamil steht im Aufgebot. Der Spanier, der sich während eines Auslandssemesters in Italien beim dortigen Spitzenklub Lodi fit hält, weilt zu einem Kurzurlaub in der Grenzstadt.