Der Weg hatte sich schon lange abgezeichnet. Lea Mai, die seit Jahren erfolgreiche Skirennläuferin der Skizunft Rheinfelden, wurde vom Deutschen Skiverband (DSV) in den D/C-Kader berufen. Das heißt: Ab dem neuen Schuljahr im September geht die bisherige Schülerin des Georg Büchner-Gymnasiums aufs Ski-Internat in Oberstdorf. Die 16-Jährige wird dann ab kommendem Winter 2016/17 alpine Skirennen im Bereich der U18 fahren. Von Gerd Lustig Rheinfelden. „Ich hab’ mich riesig über die Nominierung gefreut“, bekennt Lea Mai, die sich durch die Erfolge im vergangenen Skiwinter im Bereich U16 den DSV-Verantwortlichen förmlich aufgedrängt hat. So wurde sie unter anderem Dritte bei den Deutschen Meisterschaften, Vierte bei einem internationalen Schülerrennen in Val d’Isere im Super G und holte zweite und dritte Plätze beim Deutschen Schüler-Cup, unter anderem auf der Kandahar in Garmisch. Im Vorfeld durfte sie daher das Internat in der Nähe des Alpinen Trainingszentrums Allgäu (ATA) schon einmal besichtigen und sich selbst ein Bild machen. Und da sie an der Sportbildungsstätte im tiefsten Allgäu einen guten Eindruck hinterließ, kam letztlich das grüne Licht und sie wurde ausgewählt. Professionellere Betreuung „Eigentlich ist es ja dort dann nicht allzu viel anders als bisher“, sagt die 16-Jährige. Denn auch in der vergangenen Saison waren nach der Schule oftmals Trainings und Lehrgänge im Bereich des Skiverbands Schwarzwald (SVS) sowie zahlreiche Rennen in den Alpen angesagt. Allerdings ist sie künftig in Oberstdorf deutlich näher an den Wettkampfstätten dran und hat obendrein auch die nochmals professionellere Betreuung und skifahrerische Begleitung. Allerdings: Noch hat sie sich über ihren weiteren Werdegang in Sachen Riesenslalom und Slalom keine genauen Gedanken gemacht, wohin das letztlich mal führen soll. „Lieber Schritt für Schritt denken, nicht zu viel Ehrgeiz“, gibt sie sich lieber vorsichtig, statt von einer großen Skikarriere zu träumen. Ähnlich denken auch ihre Eltern, Christine Mai und Vater Achim, der im Übrigen Schülerwart des Bezirks VII Hochrhein im SVS ist. „Wir unterstützen unsere Tochter, wo wir nur können“, erklärt die stolze Mutter. Und Vater Achim spielt gerne den „Taxifahrer“. Denn seit einiger Zeit absolviert Lea Mai bereits das Kader-Training in Oberstdorf. Zuletzt waren im späten Frühjahr auch zwei intensive Lehrgänge auf dem Gletscher angesagt. Ab August stehen dann noch weitere Trainingstage am Stilfser Joch, in Zermatt sowie auch in einer modernen Skihalle bei Hamburg auf dem Programm. Ebenso hat das Rheinfelder Nachwuchs-Ski-Ass einen zweiwöchigen Lehrgang in Norwegen mit dem SVS absolviert. Und überhaupt Norwegen, das steht für die D/C-Kader-Schützlinge nochmals vor dem Start in den Skiwinter an. Ihr erstes Rennen wird Lea Mai dann Anfang Dezember in Sulden am Ortler bestreiten. Ob es bei ihr auch mal so etwas wie Heimweh geben wird" „Wohl eher weniger“, schätzt die 16-Jährige. „Ab und zu dürfen wir ja auch an den Wochenenden nach Hause“, erzählt sie weiter. Richtige Freundinnen hat sie ohnehin kaum, zumal sie in der Vergangenheit ja so oft zu Trainingseinheiten und Rennen musste. Eine indes, nämlich Benita Schlegel vom SV Kirchzarten, wird ihr aber schon ein wenig fehlen. Die hat sie nämlich des Öfteren bei den Rennen und beim Trainieren getroffen und hat sich mit ihr angefreundet. Doch schon richtet Mai den Blick nach vorne, nimmt’s gelassen und lacht: „Na ja, nächstes Jahr sehen wir uns ja im Ski-Internat Oberstdorf wieder.“