Sportmix „Es wird verdammt hart“

Die Oberbadische
Florian Mayer steht im Achtelfinale. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Tennis Swiss Indoors: Mayer steht in Runde zwei und strahlt

Basel. Der deutsche Tennisprofi Florian Mayer liebäugelte schon mit dem Karriereende, ließ sich während seiner achtmonatigen Zwangspause (Adduktoreneinriss) zum Personal-Fitnesstrainer ausbilden. Dann der Sensationssieg in Halle, als er als Nummer 192 ins Rasenturnier startete und im Finale Shootingstar Alexander Zverev bezwang.

Mayer, der vor fünf Jahren schon einmal die Nummer 18 der Welt war und heuer an Position 55 steht, schlug in der ersten Runde der Swiss Indoors den elf Ränge besser platzierten Franzosen Benoit Paire mit 6:1, 6:7 (2:7) und 6:4. Nun trifft der 33 Jahre alte Bayreuther auf Gilles Muller. Der Luxemburger setzte sich gegen Grigor Dimitrow durch. Unser Sportredakteur Mirko Bähr hat sich nach dem Spiel mit ihm unterhalten.

Glückwunsch, Herr Mayer, zum Einzug in Runde zwei. Am Ende haben Sie sich das Leben aber doch selbst schwer gemacht, oder?

Ich habe zwei Sätze lang eigentlich super gespielt. Aber es ist schwierig gegen ihn, es ist immer ein echtes Psychospiel. Sein Auftreten ist irgendwie komisch: Larifari statt einer Top-Einstellung. Er schenkt Punkte ab, da fehlt es schwer, die Spannung hoch zuhalten.

Fast wäre es schief gegangen.

Ich war ja schon 6:1 und 5:2 vorne, hatte sogar Matchball... Absolut unverdient ging es in den dritten Satz. Dann bin ich wieder besser reingekommen und habe zum Glück gewonnen. Hätte ich dieses Spiel noch verloren, dann weiß ich nicht, ob ich in dieser Saison noch weitergespielt hätte. Umso schöner ist es nun, dass ich in diesem stark besetzten 500er-Turnier eine Runde weiter bin. Das ist ein großer Erfolg für mich.

Sie spielen im unteren Tableau der Setzliste. Milos Raonic ist draußen und auch Grigor Dimitrov ist ausgeschieden. Da ist also noch viel mehr drin jetzt.

Natürlich weiß ich, dass Dimitrov verloren hat. Er wäre ja mein nächster Gegner gewesen. Aber nun geht es gegen seinen Bezwinger Gilles Muller. Und der spielt ein unglaubliches Jahr. Er hat einen mords Aufschlag, und das auf diesem Belag. Er ist der Favorit und es wird verdammt hart für mich.

Wie geht es für Sie nun weiter? Was bringt die Zukunft?

Ich werde das Jahr auf einer Platzierung um die 50 herum abschließen. Das ist natürlich mehr, als ich es mir erhofft habe. Man muss bedenken, ich spiele ja erst seit April wieder auf der Tour. Der Sieg in Halle überstrahlt natürlich alles. Das werde ich niemals vergessen, das war einfach nur wunderschön. Zuletzt hatte ich etwas Pech mit der Auslosung. In Asien musste ich in Runde eins jeweils gegen Jo-Wilfried Tsonga und Milos Raonic ran, in Antwerpen wartete in der zweiten Runde der Top-Gesetzte David Goffin. Ich möchte einfach gutes Tennis zeigen und hoffe noch auf den einen oder anderen Sieg.

Sie haben keine Wehwehchen mehr?

Nein. Körperlich ist alles gut. Es freut mich sehr, mit 33 Jahren so fit zu sein.

Das ist ja fast wie bei einem guten Wein.

Naja, ich musste auch ja zwei Jahre pausieren, da konnte sich der Körper erholen.

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