Ex-Meister Tim Böhme ist in seiner Heimatstadt so motiviert wie nie zuvor. Jochen Käß, der am Sonntag den Ultra-Bike-Marathon in Kirchzarten im Sprint vor Sascha Weber gewinnen konnte, ist auch ein Kandidat für ein gutes Ergebnis. Beim Freiburger Moritz Milatz, Vizeweltmeister 2012, muss man abwarten, wie der Formaufbau funktioniert hat, und Manuel Fumic (Kirchheim/T.) hat bei seiner Marathon-WM-Premiere erst mal Unterstützung für seinen brasilianischen Teamkollegen Henrique Avancini in Aussicht gestellt.
Im Vergleich zu den Herren lassen sich bei den Damen Favoritinnen einfacher herausfiltern. In das Raster Titelkandidatin passt ganz sicher die 45-jährige Sabine Spitz. Einmal war sie Weltmeisterin im Marathon (2009), und sieben WM-Medaillen hat sie in dieser Disziplin gewonnen. Doch was sie vor allem mit aufs Favoritenschild hebt, ist einerseits die Fähigkeit, sich auf Großereignisse bestens einzustellen, was ihre drei Olympia-Medaillen beweisen. Und andererseits die Form, die sie im Frühjahr bereits gezeigt hat. Bei ihrem zweiten Weltcup-Platz in Nove Mesto, aber auch zuletzt beim Swiss Bike Cup in Gränichen, wo sie auch Zweite wurde. „Ich versuche mit Gelassenheit an den Start zu gehen und cool zu bleiben. Auf diesem Kurs darfst du nichts übers Knie brechen“, sagt Spitz zu ihrer Strategie. Dass sie eine Autostunde von ihrer Heimat Murg-Niederhof entfernt nicht ohne Medaille weg gehen möchte, versteht sich von selbst.
Zu ihren Konkurrentinnen zählen vor allem Cross-Country-Weltmeisterin Annika Langvad (Dänemark), Titelverteidigerin Jolanda Neff und Esther Süss (beide Schweiz) sowie Gunn-Rita Dahle-Flesjaa aus Norwegen und Robyn de Groot aus Südafrika, mit der Spitz das Etappenrennen Cape Epic bestritten hat.