Von Bernd Kohler Weil am Rhein. Drei Wochen vor Beginn der Playoff-Runde sieht es nicht danach aus, als könne der RSV Weil die erste Partie siegreich überstehen. Am Sonntagnachmittag nämlich präsentierten sich die Südbadener in schlechter Verfassung und verloren das vorletzte Qualifikationsspiel vor eigenem Anhang gegen den schwächer eingeschätzten RHC Uri mit 3:4 (3:3, 0:0, 0:1) in der Verlängerung. Ohne die erkrankten Routiniers Samuel Wenger und Daniel Dietrich lief bei den Gastgebern nicht viel zusammen. Phasenweise schien es, als hätte die komplette Mannschaft die Grippewelle erfasst. Der Stachel der Enttäuschung saß jedenfalls tief bei den Hausherren. Auch , weil Gegner Uri nun wirklich nicht zu den Top-Teams der Liga zählt. Die Innerschweizer lagen vor drei Wochen auf dem letzten Tabellenplatz, also aussichtslos im Kampf um Rang acht und damit der Qualifikation für die K.o.-Runde. Auch, weil der Mannschaft mangels Schiedsrichter vor Saisonbeginn sechs Punkte abgezogen, dann aber nach einem Satzungsfehler im Regelwerk wieder zugesprochen werden mussten. Mit den zwei Punkten in Weil haben die Reusstäler endgültig den Sprung in die Playoffs geschafft, Vordemwald und Wimmis müssen in die Auf-/Abstiegsrunde. Der RSV Weil bleibt auf Rang fünf vor dem punktgleichen RC Biasca, der sich gegen Vordemwald ebenfalls eine überraschende 2:3-Niederlage in der Verlängerung einhandelte. Die Partie im Nonnenholz lebte nur von der Spannung und immerhin sieben Toren. „Das war schlecht heute. Jetzt haben wir nur noch ein Spiel vor der Ko.-Runde, um die Fehler abzustellen“, resümierte Spielertrainer Enzo Lain, der die Häufung von Stockfehlern und sogenannten leichten Ballverlusten auch auf den mangelhaften Trainingsbesuch zurückführte: „Im Dienstagtraining waren wir gerade mal zu fünft, der Rest krank oder beruflich verhindert.“ Immerhin bekam der RSV gestern noch acht Spieler auf den Spielberichtsbogen. Die vor allem für Uri wichtige Partie begann abwechslungsreich, Defensivschwächen hüben wie drüben führten zu Torchancen, wobei die meisten auch in der ersten Halbzeit genutzt wurden. Machtlos war dabei Jens Schumann. Die Nummer Zwei im Tor der Weiler hielt was zu halten war und war zwar mit seiner Leistung, aber nicht mit dem Endergebnis zufrieden. Am Ende fühlte sich vor allem einer der erfahrensten Weiler Spieler als Verlierer. Sascha Wörner hatte in der Verlängerung zweimal das mögliche „Golden Goal“ auf dem Schläger, scheiterte aber zuerst an Torhüter Marcel Greimel (52.), dann 50 Sekunden später nach Uris zehntem Teamfoul per Penalty an der Querstange. Drei Minuten später fuhren die Gäste einen weiteren Konter, den Michael Gehrig zum 3:4 nutzte. Torfolge: 1:0 (10./Penalty) Wörner, 1:1 (11.) J. Imhof, 1:2 (18.) M. Gehrig, 2:2 (22.) Werner, 3:2 (22.) Villamil, 3:3 (24.) P: Greimel, 3:4 (56.) M. Gehrig. – Zuschauer: 100. – Blaue Karten: Villamil (24./2 Min.). – M. Greimel (10./Uri, 2 Min.).