Von Mirko Bähr Basel. Das sitzt: Die ATP hat Tennisrüpel Nick Kyrgios aus dem Verkehr gezogen. Das Enfant terrible muss nach seinen vielen Eskapaden vorerst die Schläger in die Ecke stellen. Der 21-jährige Australier mit griechischen Wurzeln, der mit einem unglaublichen Talent gesegnet ist und derzeit Position 14 der Weltrangliste belegt, hat ein Problem: Er hat sich nicht im Griff. Bei den Swiss Indoors ist er nun ebenfalls nicht mit dabei. Ein Aussetzer jagt den nächsten Mal legt er sich verbal mit dem Schiedsrichter an, dann beschimpft er Gegner und zuletzt stauchte er einen enttäuschten Zuschauer zusammen, der sich über die Lustlosigkeit Kyrgios’ im Spiel gegen Mischa Zverev beim Masters-1000-Turnier von Shanghai mokierte. Noch während des Spiels giftete er bei einem Seitenwechsel gegen den Stuhlschiedsrichter. Er sollte doch endlich „Time“ rufen, damit er dieses Match zu Ende spielen und nach Hause gehen könne. Der Unparteiische ermahnte ihn zu mehr Professionalität. Dass interessierte Kyrgios allerdings nicht. Beim Matchball returnierte er einen Aufschlag von Zverev halbhoch ins Feld und lief, noch bevor der Deutsche zum Schmetterball ansetzte, bereits zum Netz. Strafe reduziert sich, wenn Kyrgios Hilfe in Anspruch nimmt Die ATP hat nun genug von den Entgleisungen. Sie hat ihn für acht Wochen gesperrt und ihm dazu eine Strafe von 25 000 Dollar aufgebrummt. Die Sperre läuft bis zum 15. Januar. Der Ausschluss kann sich allerdings auf drei Wochen reduzieren, wenn sich der Australier in eine „sportpsychologische Behandlung“ begebe, so die ATP. Kyrgios hat bereits angekündigt, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Swiss Indoors, deren Quali am kommenden Samstag beginnt, müssen ohne dieses junge Zugpferd auskommen. Mit Kyrgios wurde auf dem offiziellen Plakat geworben. Turnierdirektor Roger Brennwald bedauerte diese Entscheidung, doch sei man bei solchen Geschehnissen natürlich machtlos.