Steinen Arme Kinder von der Straße holen

Markgräfler Tagblatt
Auch Bürgermeister Rainer König (links) stellte sich als Suppenkoch in den Dienst der guten Sache beim Basar mit Suppensonntag für das Hilfsprojekt für brasilianische Kinder. Foto: Ralph Lacher Foto: Markgräfler Tagblatt

Suppensonntag mit Basar des Hilfsvereins „UEMI“ und der Petruskirche für brasilianische Straßenkinder

Steinen (os). Hunger, Drogen, Prostitution, Misshandlung, Kriminalität, Armut, Schmerz, Angst und Einsamkeit – so sieht der Alltag der Straßenkinder in einem Armenviertel in Brasilien aus. Der Verein „UEMI“ veranstaltete schon zum achten Mal und in Kooperation mit der Petrusgemeinde Steinen einen Suppensonntag mit Basar zugunsten der brasilianischen Straßenkinder.

Die Negativspirale zu durchbrechen ist seit fast 30 Jahren erklärtes Ziel des Vereins „UEMI“. Er wurde 1985 vom Schweizer Balz Meili mit seiner brasilianischen Frau Lisbeth und dem brasilianischen Ehepaar Enéas und Viviane Carvallo gegründet. Den deutschen Ableger führen Bernd und Sabine Kiefer aus Steinen.

Mit vielen Mitstreitern, vor allem aus den anderen freikirchlichen Pfarrgemeinden aus Steinen, und vielen Besuchern geriet die Veranstaltung am Sonntag zu einem vollen Erfolg. Im evangelischen Gemeindehaus an der Kirchstraße hatte man seitens der Veranstalter einen stattlichen Basar mit Selbsthergestelltem, Nahrhaftem oder Schmückendem aufgebaut und das Gemeindehaus mit schön dekorierten Bewirtungsgarnituren herausgeputzt.

Am Suppen-Ausgabestand tat auch Bürgermeister Rainer König Dienst. Er schöpfte eifrig Eintopfsuppe, die den vielen Gästen mundete. Nach dem Mittagessen gab es Süßes an der Kuchen- und Tortentheke, von wo nicht wenige der Besucher des Suppensonntags noch etwas mit nach Hause nahmen.

Eine gute Nachfrage gab es bei den Basar-Produkten und so war schließlich auch der wirtschaftliche Erfolg des Suppensonntags für UEMI gewährleistet, freute sich Sabine Kiefer. Die Veranstalter verlangten übrigens nur für die Basar-Angebote konkret etwas, Speis und Trank gab es kostenlos. UEMI bat lediglich um Spenden als Obolus für Suppe, Wienerle, Kaffee, Kuchen und Getränke. Gespendet wurde eifrig - wissen die Besucher doch, dass der Erlös der Veranstaltung direkt an die bedürftigen Kinder in Brasilien geht. „Es ist richtig schön zu sehen, welche Unterstützung wir mit unserem Hilfsprojekt in Steinen erfahren“, so Sabine Kiefer.

Der wirtschaftliche Erfolg der Veranstaltung war auch deshalb beträchtlich, weil Unterstützer des Vereins die Grundprodukte für Suppe, Einlage, für Kuchen und Torten und selbst den Kaffee spendeten. „So hatten wir kaum finanziellen Aufwand und können den Erlös nun direkt an die UEMI-Projekte in Brasilien geben“, sagte Sabine Kiefer. Sie dankte auch der Petrusgemeinde, die ihre Räume und die für den Suppensonntag benötigte Infrastruktur kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Sabine Kiefer erläuterte, dass das Kinderhilfswerk UEMI eine kleine Siedlung mit drei Häusern für Großfamilien mit insgesamt rund 20 Pflegekindern gegründet hat und mit Unterstützung einer lokalen Freikirche eine Tagesstätte für die Kinder des Slums der brasilianischen Stadt Anapolis betreibt. Rund 170 Kinder werden dort betreut. Weitere Informationen zu UEMI stehen im Internet unter www.uemi.ch.

Die UEMI-Leute gaben beim Basar auch anderen Dritte-Welt-Initiativen Gelegenheit, an Ständen auf sich aufmerksam zu machen und Dinge für den guten Zweck zu verkaufen. So gab es einen Stand mit Produkten des Dikome-Vereins Schopfheim und von Dinospi Suyana aus Darmstadt. Diese Organisation, geleitet vom Ärzte-Ehepaar John, kümmert sich um die Hochland-Indianer in Peru. 2007 waren nach einem weltweiten Spendenaufruf 19 Millionen US-Dollar zusammengekommen, mit denen ein Krankenhaus in Betrieb genommen werden konnte, in dem bis heute über 130 000 Patienten von rund 40 ausländischen und 110 peruanischen Kollegen des Ärzte-Ehepaars behandelt wurden. Im Frühjahr 2014 konnte eine christliche Schule in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus im peruanischen Hochland in Betrieb genommen werden. Klaus-Dieter John hat über die Entstehungsgeschichte dieses „Hospital und Colegio Diospi Suyana“ ein Buch geschrieben, dass in Steinen auch verkauft wurde.

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