Steinen „Auf das Wesentliche zurückkehren“

Markgräfler Tagblatt

Nachdenkliche Worte von Bürgermeister Rainer König beim Bürgertreff der Gemeinde Steinen

Steinen (jab). Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Krisen des vergangenen Jahres gab sich Bürgermeister Rainer König beim Bürgertreff ausgesprochen nachdenklich und fand insbesondere in Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle klare Worte.

Flüchtlinge

Auch Steinen stehe als Gemeinde in der Pflicht, für die Menschen auf der Flucht, für die Opfer von Krieg und Gewalt geeignete Unterkünfte bereit zu stellen, sagte Bürgermeister Rainer König: „Dass diesen Menschen jetzt geholfen werden muss, gebietet der Anstand und die Menschlichkeit.“ Die Ereignisse in der Welt werfen für König die Frage auf, „worauf es im Leben wirklich ankommt“, sagte König und legte seinen Zuhörern „die Rückkehr zum Wesentlichen“ ans Herz.

Rück- und Ausblick

Nach diesem nachdenklichen Blick in die Welt ging der Bürgermeister auf einige Punkte ein, die für die Gemeinde im vergangenen Jahr wichtig waren und/oder in naher Zukunft Priorität haben.

Gemeindereform

Seinerzeit „sicherlich schwierig und umstritten“, habe die Gemeindereform vor 40 Jahren und mit ihr der Zusammenschluss der Teilorte zur Gesamtgemeinde „die Grundlage für eine ganzheitliche und gedeihliche Entwicklung“ gelegt. Ein lebendiges Gemeinwesen und eine gute Infrastruktur machen „unsere Gemeinde lebens- und liebenswert“. Dies gelte es, konstruktiv weiterzuentwickeln und dabei das Miteinander zu fördern.

Kommunalwahl

Die Kommunalwahlen brachte fünf neue Gemeinderäte und damit einige Bewegung ins Gremium. Vor allem aber in den Ortsteilen drehte sich das Personalkarussell munter: Außer in Hüsingen stehen seit dem vergangenen Jahr in allen Ortsteile neue Ortsvorsteher/innen in der Verantwortung.

Städtebau

Aus städtebaulicher Sicht lag der Schwerpunkt im vergangenen Jahr auf dem Quelleareal: Der Sieger des Ideenwettbewerbs löse die Herausforderung der Neugestaltung des künftigen Baugebietes hervorragend, so König.

Wohnbau

Im Baugebiet „Hutmatt“ seien die Häuser in den vergangenen Wochen „wie Pilze aus dem Boden geschossen“, und lassen ein „gelungenes Gesamtkonzept erahnen“, freute sich König. Zukunftsweisend sei auch das Projekt der Kommunalen Wohnbaugesellschaft „Wohnen und Leben am Steinenbach“, indem das Mehrfamilienhaus besonders auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist. Die Erschließung des Hägelberger Baugebietes „In den Bergen“ wurde im vergangenen Jahr „erfolgreich abgeschlossen“.

Werkhof

Gestalt nimmt auch der neue zentrale Werkhof in der Daimlerstraße an; es sind bislang ganz überwiegend die Werkhofmitarbeiter selbst, die an ihrem neuen Domizil Hand anlegen und die nötige Um- und Anbauten vornehmen. Als Einzugstermin ist Ende des Jahres anvisiert.

Dorfgemeinschaft

Mit dem Feuerwehrgerätehaus für die Abteilung Höllstein und dem Dorfgemeinschaftshaus für Hägelberg nahmen 2014 zwei weitere große Bauprojekte zumindest auf dem Papier Kontur an, indem der Gemeinderat die Gelder bewilligte; beide sollen nächstes Jahr starten. Ende des Jahre konnte die Endenburger Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug in Empfang nehmen; in diesem Jahr ist Weitenau mit einem neuen Fahrzeug an der Reihe.

Kinderbetreuung

Mit Blick auf den Neubau der fünfgruppigen Köchlin-Kindertagesstätte gab es vom Bürgermeister einige kritische Anmerkungen: Das architektonische Konzept überzeuge, in Sachen Bauleitung und Termineinhaltung indes sei die Gemeinde „mit dem abgelieferten Ergebnis nicht zufrieden.“ Zweiter Wermutstropfen: Auch wenn belastbare Zahlen noch fehlen, rechne er damit, dass die Kosten sich am Ende auf 2,9 Millionen summieren.

Energiewende

Mit der Hägelberger „Energie aus Bürgerhand“ und dem Nahwärmenetz in Steinen habe die Gemeinde schon einiges an energiepolitischer Zukunftsverantwortung übernommen, erklärte Bürgermeister König. Für 2015 sind weitere Maßnahmen geplant: die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, eine Hackschnitzelheizung für Schule, Rathaus und Festhalle in Weitenau sowie die energetische Sanierung der Wiesentalhalle und der Sporthalle; letzteres ist mit geplanten Kosten von 2,5 Millionen das größte Vorhaben in dieser Sparte.

Sonstiges

Freude bekundete König über den Zuzug des Spielwarengeschäftes Zumkeller in die Lörracher Straße: „Ein Frequenzbringer für unseren Einzelhandel im Ortskern.“ „Grundvoraussetzung für zukünftiges Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum“ hingegen sind Breitbandversorgung und schnelles Internet. Und: Die lebendige Städtepartnerschaft mit Cornimont werde unter der neuen Bürgermeisterin Maie-Jo Clement „engagiert fortgeführt werden“, davon habe man sich beim Jahrestreff überzeugen können.

Dank an Bürger

Abschließend nutzte Bürgermeister König seine Ansprache zum Dank an die Steinener Bürger: „Eine Gemeinde ist nicht das Rathaus und die Verwaltung, nicht in erster Linie eine Ansammlung von Gebäude und Straßen. Unsere Gemeinde, das sind die Menschen, die hier leben, sich engagieren – im Beruf, in der Familie und im Ehrenamt, und die sich tatsächlich hier in Steinen begegnen“, sagte Bürgermeister König.

Weiterer Bericht folgt.

Steinen (jab). Verbunden mit einem herzlichen Dank, hob Bürgermeister König in seiner Ansprache beim Bürgertreff der Gemeinde Steinen ausdrücklich nochmals „das politische Schwergewicht der vergangenen Jahrzehnte“ hervor:  Wolfgang Deschler habe die Gemeinde als Gemeinderat, als Bürgermeister-Stellvertreter und als Vorsitzender der CDU-Fraktion seit Anfang der 1970er Jahre entscheidend mitgeprägt und sich dabei durch seine Kompetenz großen Respekt und Anerkennung in der Bevölkerung und auch bei seinem politischen Gegenüber erworben.

Zum Ende des offiziellen Teils bat Bürgermeister König Heinz Wagner zu sich auf die Bühne, um ihm ein herzliches Dankeschön auszusprechen. Wagner hatte als Hauptamtsleiter zahlreiche Bürgertreffs organisiert – der diesjährige nun war für den angehenden Ruheständler der letzte als Organisator.

Überhaupt ging ein großer Dank vom Bürgermeister an die Gemeindebedienstete, die das ganze Jahr über gute Arbeit leisteten, und an diesem Abend „wesentlich zum Gelingen beitragen“. Auch der Werkhof bekam in diesem Zusammenhang sein Lob weg.

Im Blitztempo verschwanden nach dem offiziellen Teil die Stuhlreihen, um dem lockeren Stehempfang nicht im Wege zu stehen. In der so geräumten Halle war ausreichend Platz für Plausch und Gedankenaustausch.

Für Musik sorgte derweil und den ganzen Abend über bereits der Musikverein Schlächtenhaus-Hofen. Auch der Gesangverein Harmonie Weitenau gab zwischen den Ehrungen einige klangvolle Einlagen zum Besten.

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