Steinen Brillante Aufführungen zum besonderen Ereignis

Markgräfler Tagblatt
Die Schönheit des Chorgesangs ließ sich beim Jubiläumskonzert des Gesangvereins „Harmonie“ erleben. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzerte des Weitenauer Gesangvereins zum Dirigentenjubiläum von Ibolya Barla in Hofen und Höllstein

Steinen (ib). Die Schönheit des Gesangs einer modernen, homogenen Chorgemeinschaft ließ sich am Wochenende gleich zweimal bewundern: Anlässlich der 30-jährigen Leitung von Dirigentin Ibolya Barla trat der Gesangverein Weitenau in Hofen und Höllstein auf.

Mit den beiden Kirchenkonzerten war der Sängerschar jeweils ein volles Haus beschert. Die Zuhörer strömten herbei, um angesichts eines beeindruckend niveauvollen Repertoires der Entwicklung des einstigen kleinen Dorfchores beizuwohnen. Mit Überlänge und stimmungsvollem, optischen Beiwerk geriet das Programm zu einer von brillanten Momenten durchwobenen Vorstellung. Intention sei gewesen, dem runden Dienstjubiläum von „Ibi“ gebührend zu huldigen (siehe auch „Kurzinfo“ links).

Das Anliegen der Sänger und Vorsitzenden Christa Schmieder-Wenzel glückte und wurde mit zahlreichen Beifallssalven und Zugabeforderungen gekrönt; die Leiterin war sichtlich gerührt.

Als Überraschung offerierte der Chor den Titel „Amigos“. Interpretiert wurde der Welthit von Benjamin Schneider. Der Gasttenor aus Fischingen intonierte den Song, der die Freundschaft fürs Leben thematisiert, auf hingebungsvolle Weise.

Den Wunsch, noch lange auf künstlerischer wie freundschaftlicher Basis mit Ibolya Barla zusammen zu arbeiten, äußerte die Vorsitzende. Mit hoher Tatkraft und ebensolchem Anspruch habe sie es verstanden, das gemischte Chorensemble zu Höchstleistungen zu animieren. Wie diese akustisch klingen, wurde mit dem über zweistündigen Auftritt (ohne Pause) deutlich. Einer Perlenkette gleich sollte sich eine facettenreiche Auswahl melodischer Schmuckstücke aneinanderreihen.

Die Edition umfasste eine Vielzahl gesanglicher Juwelen. Sofort einfangen ließ sich das Publikum von dem berückenden Intro „Gabriels Oboe“, das nebst effektvollem Lichtspiel und ansprechenden Naturbildern den feierlichen Auftakt garantierte. In gleicher Konnotation ging es weiter mit „Tollite Hostias“. Geradezu gebannt lauschten die Zuhörer dem sich stetig erhebenden Choral. Imposante Klangfülle tat sich weiter auf mit „May it be“ von Enya oder auch mit Leonard Cohens „Hallelujah“. Millionen begeisterten sich für die Harmonien beider Werke, die zu Glanznummern des Abends avancierten.

Weitere sollten folgen, etwa „Lean on me“ oder „In the arms oft the angel“. Bei letzterem zeigte sich das nicht selbstverständliche Potenzial von Solostimmen. Nicht jedem Chor sind sie vergönnt, überdies erstklassigen Charakters. Verdienter Sonderapplaus ging an Julia Grether und Claudia Pfeifer für kristallklare Vorträge.

Insgesamt bediente sich die Jubiläumsdarbietung einer prätentiösen Melodien-Sammlung, die sich durch die treffliche Polyphonie starker Register auszeichnete.

Dank richtete Schmieder-Wenzel an alle Beteiligten, darunter Pianistin Susanne Hagen, Percussionist Werner Ühlin, Flötistin Sandra Osswald und dem Team an den Reglern.

Den 30-jährigen Verlauf des Dirigats Ibolya Barlas als Leiterin des Gesangvereins „Harmonie“ schilderte die Vorsitzende Christa Schmieder-Wenzel. Ein musikalisch anspruchsvoller Weg liege hinter der Sangesgemeinschaft. Modelliert wurde sie von einer begabten Fachkraft, die vor drei Jahrzehnten aus Ungarn kam, und in Weitenau ihr erstes Engagement fand. Sprachlich haperte es, und zudem schlug man mit der ersten weiblichen Taktstockträgerin nach 140 Jahren Männerdomäne eine neue wie unbekannte Richtung ein.

Zu Gute kam der Glücksfall mit Diplom und Durchsetzungsvermögen nicht nur den schrumpfenden Mitgliedszahlen. Hör- und spürbar erweiterte die Dirigentin die Horizonte. Heute singe man in vielen Sprachen, habe gelernt, mit Noten und Zeichen umzugehen und „Gesangsschleifen“ punktuell einzusetzen. Pädagogische Finesse half, die Messlatte und damit die Professionalität zu erhöhen.

Dies ging nicht ohne ein Triezen seitens Leiterin und Lernwille seitens Sänger vonstatten, oft haben beide gestöhnt. Hinzu kam, dass die Wandlung von außen beäugt wurde. Ungeachtet dessen könne der Verein aktuell eine starke Gemeinschaft präsentieren, die altersmäßig gut strukturiert sei, und einen Kinderchor besitze. Wesentlich zur Festigung trugen gesellige Anlässe bei, so Schmieder-Wenzel, die mitteilte, eine Freundschaft sei entstanden.

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