Steinen Das Hohelied auf die Liebe zur Heimat

Markgräfler Tagblatt
Vor einer treuen Fangemeinde traten die Knastbrüder am Freitagabend auf dem Schillighof auf. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Das „Knastbrüder-Open-Air“ auf dem Schillighof bleibt ein Kult-Event

Die nächsten Termine auf dem Schillighof: Freilichttheater mit den „Kulissenbürzlern“ am 6., 12. und 13. August; „Knastbrüder“ am 21. August; Rolf und seine Freunde (ehemalige Harlekins) und die Lehmann Brüder am 22. August. Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, Bewirtung ab 18 Uhr.

Steinen-Weitenau (hf). Die „Knastbrüder“ Jeannot und Christian Weißenberger sind in der Region eine Institution, und ihr jährlicher Auftritt auf dem Schillige ist für die Freunde des Alemannischen ein Muss im Kalender. Zu Hunderten drängen sich die Gäste unter die Kastanien vor dem Gasthaus „Hirschen“ auf dem Schillighof und schaffen schon vor Konzertbeginn eine Stimmung, die andere nach mehrstündigem Mühen auf der Bühne nicht schaffen. Das wissen die Weißenberger-Brüder zu schätzen. „Ihr seid es, die uns durch diesen Abend tragen“, würdigte Jeannot gleich zu Beginn des Auftritts.

Und dann kamen sie am vergangenen Freitagabend Schlag auf Schlag. Die Lieder zur Heimat „Das Wiesental-Lied“, „Das Belchenlied“ oder „Dört bin i deheim“, gleich ergänzt durch die „Alemannesproch“, die selbst dem ZZZ (dem Zu-Zoge Zügs“) deutlich macht, dass hier ein ganz eigenes Völkchen lebt, das   äußerst selbstbewusst und stolz ist. „Hochdütsch kann e jede, Alemannisch könne nur mir“, heißt es dementsprechend. Aber in diesem Selbstbewusstsein fehlt jede Arroganz, denn die „Knastbrüder“ nahmen sich selbst auch gehörig auf die Schippe, wie im Lied von den „Zwei Buebe us‘m Kleine Wiesetal“.

Es war wieder ein einziges Fest. Die meisten Lieder sind den Gästen so bekannt, dass sie von vorne bis hinten mitgesungen werden. Viele werden schon bei der Ankündigung laut bejubelt, andere mit Nachdruck gefordert. So singt der mehr-hundert-stimmige Chor gemeinsam das Loblied auf „Adelhuuse“ oder „Isch dr Hai dehei“ oder auch „Summer in der Stadt“, eine Adaption eines Spider Murphy Gang-Titels, wie Jeannot Weißenberger seine Zuhörer wissen ließ. Und alle freuten sich über die Geschichten von Santino Baldassare, als wenn sie sie zum ersten Mal gehört hätten.

Zur vorgerückten Stunde – die Nachtkühle machte sich nun doch bemerkbar – verordneten die „Knastbrüder“ ihren Zuhörern musikalisch umrahmte sportliche Übungen, um wieder Leben in die müden Knochen zu bringen. Beim Lied von der Kaiserin Josephine wurden die Gäste aufgefordert, sich beim „Tschingderassa“ weiblicherseits zu erheben, beim „Bumderassa“ galt das für die Vertreter des männlichen Geschlechts. Die Zuhörer folgten bereitwillig der Forderung, und über mehrere Strophen hinweg gab es ein Auf und Ab auf dem Schillighof, dass Turnvater Jahn seine helle Freude gehabt hätte. „Ist ja schade, dass ihr da unten seid“, ulkte Jeannot, „das Schauspiel hättet ihr hier oben von der Bühne erleben müssen.“ So hatten alle ihre Freude – die „Knastbrüder“ auf der Bühne und die Zuhörer und Mitsänger vor der Bühne.

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