Ohne „Feschtle“ gehe an der Höllsteiner Grundschule gar nichts, sagte Bürgermeister Gunther Braun anlässlich der Verabschiedung von Rektorin Susanne Kury ins Rentnerdasein. Regina Höfler vom Schulamt meinte, Konferenzen ähnelten stets Geburtstagen – entsprechend prächtig fiel die Abschiedsfeier für die beliebte Schulleiterin aus. Von Ines Bode Steinen-Höllstein. Präsente, Lobreden und heitere Darbietungen gehörten zum dreistündigen Festprogramm in der Hüsinger Halle. Hinzu kamen Überraschungsauftritte. Offiziell besiegelte ihr Ausscheiden die Urkunde, ausgehändigt von Schulrätin Regina Höfler vom Staatlichen Schulamt in Lörrach. Kommissarische Nachfolgerin ab September ist Doris Schack. Die Kollegin wertete Kury als besondere Frau, die Spuren hinterlasse. „Fantastische Kraft“ An den August 1993 erinnerte Bürgermeister Gunther Braun. Kury sei damals an die Höllsteiner Grundschule gekommen, um im Jahr darauf von Hansjörg Noe (Staatliches Schulamt Lörrach) zur Schulleiterin bestellt zu werden. Kury galt als „fantastische Kraft“, deren Motto die Gestaltung der Schule war. Es wurde saniert und verändert. Als erstes entstand ein neuer Schulhof. Dazu passte der Auftritt des Bautrupps, der die letzte Überraschung des Abends war, und bei dem Erinnerungen wach wurden. Einen Blick in Kurys Personalakte, „ein außerordentlich dickes Dokument“, warf Schulrätin Höfler. Kury sei multitaskfähig und wisse auch mit unangenehmen Situationen umzugehen. Tagesablauf im Film Mit dem Cup-Song traten Dritt- und Viertkläßler vors Publikum, um sich den verdienten Applaus zu holen. Als nächstes lief ein Film, auf die Schnelle produziert, zeigte er den Tagesablauf. Im Mittelpunkt die Rektorin, der zu Ehren im Schulhof ein Stern à la Walk of Fame installiert wurde, ein Geschenk der Schulgemeinschaft. Das Kollegium sang vom „Stern, der deinen Namen trägt“. Wie sehr der Abschied bedauert wurde, ließ sich allen Beiträgen entnehmen. Doris Schack verglich Susanne Kury mit einem Stern, der das Schulhaus erstrahlen ließ, die Kinder umhüllte und auf alle Menschen wirkte. Ein Herz für Kinder Humorvoll nahm es die Fetscher-Family, die mit einer Stern-Parodie aufwartete. Reinhold Fetscher hob zur Laudatio der etwas anderen Art an. Kury sei der Leitstern am Höllsteiner Lehrerhimmel, Matheexpertin und jetzt pensionsberechtigt. Nach über 20 Jahren habe sie das Ziel der Grundschule erreicht, witzelte er, um mit Jennifer und Jessica ein „Kury-kulum“ zu schmettern. Wortreich Einblick in die Familiengeschichte und den Werdegang seiner Mutter gab Sohn Franz Kury. Charakterstärke sprach er seiner Mutter zu, Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit. Als wichtigen Baustein bezeichnete Rektor Joachim Veit (Weitenau) im Namen aller Kollegen des Umlands die Geehrte. Kury hatte viele Aufgaben, sie bewies Humor sowie ein Herz für Kinder und Angestellte. Aushängeschild Musikalisch lockerten die Gitarrenkinder von Klara Wöhrle die Feier auf. Hans Volz vom Ältestenkreis stellte fest, dass man viel im Leben vergesse, den Lehrer jedoch nie. Kury sei das Aushängeschild der Schule. „Wir sind dir treu“, hieß es im Liedtext des Schul-Rentnerchörle, der zur Probe bat. Einer „traumhaften Zeit“ gedachten die Mitglieder des Fördervereins um Rudolf Steck, als Heinzelmännchen auftretend, viele guten Taten aufzählend. Steck wies auf Kurys Herz für Kinder hin. Um deren Wohl sei es ihr stets gegangen. Viele Projekte wurden realisiert, etwa ein Buswartehäuschen. Der Bautrupp zählte ein Atrium, einen Kreisel und eine Rabatte hinzu. Bunt kostümiert hatten sich auch Regina Doppstadt, Susanne Kagerer und Michaela Sender. Das Trio sagte Dank und ließ als Höhepunkt Schüler von Kurys erster Höllsteiner Klasse aufmarschieren. Kury zeigte ihre Freude und meinte abschließend, dass man Gelassenheit brauche für die Aufgabe, „die spannend und befriedigend war“. Ihr Dank schloss einen großen Kreis Mitstreiter ein. Ihr Fazit: „Manchmal wolle man wenig, bekomme jedoch Großes.“