Mit einem so feierlichen wie vergnüglichen Festakt wurde der scheidende Steinener Bürgermeister Rainer König am Mittwoch in den bürgermeisterlichen Ruhestand verabschiedet. Zugleich wurde Königs Nachfolger Gunther Braun auf sein Amt vereidigt. Von Anja Bertsch Steinen. Für an die 500 Besucher gestuhlt, reichte der Platz in der Wiesentalhalle kaum aus, um die zahlreichen Gäste zu fassen, die dem scheidenden Bürgermeister durch ihre Anwesenheit ihre Wertschätzung bekundeten. Bürgermeister-Stellvertreter: Christof Gebhardt eröffnete als Bürgermeister-Stellvertreter den Reigen der Gruß- und Abschiedsworte. „Sie und Ihre Verwaltung haben beste Arbeit geleistet“, sagte Gebhardt zunächst, um dann die offizielle Tonart zu wechseln um dem „lieben Rainer“ in sehr persönlichen Worten seine Anerkennung auszusprechen. „Das Wesentliche deiner Amtszeit ist nicht in Zahlen messbar“, erklärte Gebhardt. Stets habe er die Kraft bewundert, mit der König seine Aufgaben angegangen sei. „Du warst immer mit vollem Herzen bei der Sache, wenn es um „dein“ Steinen ging, hast die Gemeinde mit Geschick und Verstand auf starke und gesunde Füße gestellt und hinterlässt ein gut bestelltes Feld.“ Wie alle weiteren Festredner, hob Gebhardt die wichtige Rolle von Königs Familie und vor allem von Ehefrau Susann hervor. Landrätin: Rainer König habe in Steinen 16 Jahre lang hervorragende Arbeit geleistet und die Gemeinde Steinen mit „ungeheuer viel Energie und Engagement vorangebracht“, anerkannte Landrätin Marion Dammann. „Die Gemeinde Steinen kann stolz darauf sein, was sie unter diesem Bürgermeister mit seinem visionären Blick erreicht hat“, sagte Dammann. Fraktionen: Namens der drei Gemeinderatsfraktionen zollten deren Sprecher Marc Sutterer (CDU), Ulrike Mölbert (Gemeinschaft) und Rudolf Steck (SPD) König Respekt und Anerkennung. König habe stets das Wohl der Gesamtgemeinde im Auge gehabt und ihr in manchem seinen Stempel aufgedrückt, anerkannte Mölbert, und Steck dankte „für das gemeinsame Zurückliegende“. Ortsvorsteher: Namens der Ortsvorsteher ergriff die Damenriege aus Daniela Trefzer, Gabriele Kaiser-Bühler und Freya Bachmann das Wort, um sich bei König zu bedanken. Dieser sei den Ortsteilen und ihren Vertretern ein kundiger Ansprechpartner gewesen; Gespräche hätten stets in einem Klima der Offenheit stattgefunden, seien zielstrebig und sachlich verlaufen. Gemeinden: Im Namen einer ganzen Reihe von Gemeinden und Institutionen ergriff der Schopfheimer Bürgermeister Christof Nitz das Wort. Er habe Rainer König erlebt als Menschen mit dem Herzen am rechen Fleck, und als einen „der immer wusste was er will, der klare Kante zeigte und auch einmal weniger populäre Dinge ausgesprochen hat“, sagte Nitz voller Respekt. Jumelage: Aus der französischen Partnerstadt Cornimont war eine ganze Delegation angereist; Bürgermeisterin Marie-Josèphe Clément dankte König für seine Freundschaft und verwies auf die Bedeutung, die die deutsch-französische und überhaupt internationale Freundschaft gerade in diesen Zeiten habe. Kirche: Ein „ökumenisches Dankeschön“ überbrachten die Pfarrer Kellner, Thierbach, Latzel und Heuberger namens der in Steinen vertretenen Kirchengemeinden. Eine der entscheidenden Kräfte in Königs Amtsführung sei sein Glaube an Gott gewesen, betonten die Pfarrer – „ihre Unterstützung für die Kirchengemeinden am Ort kam von Herzen“. Kirchenältester Ernst Volz fügte persönliche Grußworte an. Schule: Einen weiteren Dank für die sehr gute Zusammenarbeit gab′es von Rektor Stefan Royl namens der Steinener Schulen. Gemeindetag: Im Namen des Gemeindetags Baden-Württemberg verwies Bad Bellingens Christoph Hoffmann auf die „immense Verantwortung Tag und Nacht“. Das Amt des Bürgermeisters gleiche oft einer Achterbahnfahrt zwischen Traumberuf und Fluch. Bürgermeister König sei auch jenseits seiner Gemeinde ein geschätzter Kooperationspartner gewesen, und ein starker Vertreter des ländlichen Raumes. Sparkasse: André Marker, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lörrach, würdigte den scheidenden Bürgermeister als „unaufgeregten Gesprächspartner, der in Gremien kritisch, aber konstruktiv mitgearbeitet habe. „Ich bedaure, dass diese Zusammenarbeit nun zu Ende geht, sagte der Vorsitzende abschließend.