Nahezu jeden Zentimeter des polierten Rumpfes seiner Klampfe schien sich vor allem Eugenio Polacchini erschlossen zu haben. Die unterschiedlichsten Resonanzen entlockte er dem Instrument als wahrlich bereichernden Aspekt. Mit der flachen Hand und mit den Fingern trommelte er auf der hölzernen Decke, beklopfte diese wie auch die Korpusseiten mit der flachen Hand. Und damit nicht genug. Beim Zugabenteil legte er gar Hand an das Instrument des Kollegen Matteo Minozzi an, was ein ausgelassenes Miteinander bewirkte. Deutlich brach hier das Temperament der Musiker aus dem norditalienischen Modena durch, die sich abschließend zur hörbaren Freude des Publikums eine Art launiges, instrumentales Duell lieferten.
Humor zeigte das Duo bei der Illustration des Albums „Guitar Sketch“, wo die Klampfe als Schlagwerkzeug herhält. Ein Teil der CD gehörte zum Programm in der „KaffeeMühle“, vereint wurden dabei klassische und moderne Gitarre. Dargeboten wurde das Ganze mit der Vollblutmusikern so eigenen Attitüde, dem Umfeld zu entrücken. Augen schließen sich, Münder öffnen sich, um tonlose Laute zu formen, Knie wippen, Füße zucken, kurz, der gesamte Körper verfällt einzig dem Rhythmus.