Steinen Frischeprodukte aus der Region

Markgräfler Tagblatt

Wochenmarkt: Die Gemeinde Steinen besitzt das Marktrecht seit mehr als 400 Jahren

Mittwochs und samstags ist Wochenmarkt auf dem Steinener Marktplatz. Dort finden Kunden frische Nahrungsmittel, aber auch Blumen und andere Zierpflanzen.

Steinen (os/hp). Werbewirksam wird beim Kreisel und nach dem Schwimmbadparkplatz auf den Steinener Wochenmarkt hingewiesen. Der frühere Bürgermeister Rainer König hatte solch eine Hinweistafel angeregt, und diese Anregung fiel bei den Marktbeschickern auf fruchtbaren Boden.

Die Organisation lag dann in den Händen von Gemeinderat Norbert Götz, und wie es der Zufall so wollte, hatte eine Marktbeschickerin einen Werbefachmann in ihrer Verwandtschaft. Das Ergebnis mit dem Hinweis auf die „frischen Produkte aus der Region“ kann man seit Anfang 2014 bestaunen. Die Finanzierung der beiden Werbetafeln hatte die Gemeinde übernommen wie auch deren Aufstellen durch den Werkhof.

Das Marktrecht

Bereits im Jahr 1602 hatte Steinen das Marktrecht erhalten, wie auf der Internetseite www.steinen.de nachzulesen ist. Als Marktplatz wurde ein Platz in der Dorfmitte ausgewählt, der „gemeine Platz“. 1766 erhielt die Gemeinde sogar das Recht, jährlich zwei Vieh- und Krämermärkte abzuhalten.

Als Steinen durch die Ansiedlung der Textilfabriken um rund 600 Einwohner anwuchs, die keine Selbstversorger waren, erhielt die Gemeinde 1836 die Genehmigung dienstags und freitags einen Wochenmarkt abzuhalten. 1860 wurde am Kanal ein überdachter Waschplatz angelegt. Gleichzeitig wurde für die Marktbeschicker eine kleine Markthalle zum Schutz vor Regen beim Verkauf der Marktwaren erstellt.

Wiederbelebung

Während des Ersten Weltkriegs kam der Wochenmarkt aufrund der knappen Versorgungslage zum Erliegen. Erst 1974 wurde der Wochenmarkt durch den damaligen Bürgermeister Johannes Pflüger wiederbelebt. Die Wochenmärkte am Mittwoch und Samstag sind seither nicht mehr wegzudenken. Selbst nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 wurde der Markt nicht ausgesetzt.

Die Markthalle

Um Marktplatz und Markthalle gab es Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre im Rahmen der Ortskernsanierung eine heftige Debatte. Mehr als 1000 Bürger hatten seinerzeit eine Petition unterschrieben, in welcher der Erhalt des Marktplatzes gefordert wurde. Die Markthalle hatte während des Baus des benachbarten Wohn- und Geschäftshauses wie der Wochenmarkt selbst (er wurde verlegt) einer Baustelleneinrichtung weichen müssen. Die Befürchtung der Skeptiker, dass die im Zuge der Ortskernsanierung abgerissene Markthalle nicht mehr aufgebaut wird, bestätigte sich dann. Im Mai 1991 öffnete der Markt nach seiner Neugestaltung wieder am historischen Platz in der Ortsmitte, aber ohne Markthalle. Seither ist mehr als ein Vierteljahrhundert vergangen.

Die Händler

Das ganze Jahr über finden Kunden mittwochs und samstags das für Wochenmärkte typische Angebote regionaler Produkte. Eigentlich habe man das ganze Jahr über Kunden, darunter Stammkunden, meint Claudia Kugler (Nobbis Bauernhof). Im Gegensatz zu Norbert Götz kommen andere Marktbeschicker aus dem näheren und weiteren Umland: aus Egringen, Schallbach, Adelhausen, Kühlenbronn, Gersbach sowie aus Wehr. Seit einem guten halben Jahr ist auch eine Lörracher Metzgerei mit Fleisch- und Wurstwaren vertreten. Die zehn Marktbeschicker sind gemeinsam am Samstag in Steinen präsent, während es am Mittwoch nur knapp die Hälfte sind, die ihre Erzeugnisse auf dem Marktplatz feilbieten.

Die Plastik

Untrennbar mit dem Marktplatz verbunden ist heute die vom Brombacher Künstler Rudolf Scheurer geschaffene Marktfrauen-Skulptur. Als Vandalen die Sandsteinskulptur zerstörten, wurde sie 2007 durch eine bronzene Plastik, ebenfalls aus der Werkstatt von Rudolf Scheurer, ersetzt.

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