Steinen Fürs Nahwärmeprojekt erwärmt

Markgräfler Tagblatt
Vertreter der Genossenschaft „Energie aus Bürgerhand“ mit dem Besuch aus Asien auf der „Schönen Aussicht“. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Besuch aus Südkorea bei der Genossenschaft „Energie aus Bürgerhand“ in Hägelberg

Steinen-Hägelberg (sw). Nachdem durch das EU-Projekt „Common Power“ und den Besuch eines finnischen Forschungsinstituts die Genossenschaft „Energie aus Bürgerhand Hägelberg eG“ (EABH) in den internationalen Fokus gerückt ist, wurden nun auch die Asiaten auf das Hägelberger Nahwärmeprojekt aufmerksam.

Professor Hong, Gastdozent für Umwelttechnik und Klimaforschung an der Universität Bonn, hatte Interesse an dem Projekt bekundet und kam mit einer vierköpfigen Delegation aus Südkorea nach Hägelberg, um sich über das Bioenergiedorf zu informieren.

Mit „welcome here in the heart of our Company” begrüßte Jürgen Rösch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der EABH, die Gäste aus Fernost in der Heizzentrale, heißt es in einer Pressemitteilung der Genossenschaft zu dem Besuch, der am 22.August stattfand.

Gunther Braun erläuterte Funktionen und Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten der Anlage, die dank eines intelligenten Mess-, Steuer- und Regelsystems vollautomatisch läuft, um eine reibungslose Versorgung mit Wärme zu sichern.

Der zweite Teil des Programms fand in der Waldschenke auf der „Schönen Aussicht“ statt, so dass die Gäste aus Südkorea den Ausblick auf das Dorf und die Alpen genießen konnten.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde trug Jürgen Rösch vor, welche Voraussetzungen und Schritte nötig waren, um den Weg zum Bioenergiedorf erfolgreich zu beschreiten. Durch das ehrenamtliche Engagement hat die Genossenschaft in der Planungsphase mehr als 200 000 Euro an Kosten eingespart.

Ein wesentlicher Schritt war die Einbindung der Hägelberger Bevölkerung in das Projekt. In vier Dorfversammlungen informierte man die Bewohner zum Sachstand - mit klaren Aussagen zu den Kosten für das Heizen mit Wärme aus erneuerbarer Energie. Ohne den Rückhalt in der Bevölkerung kann man kein Bioenergiedorf schaffen.

Manfred Ruf zeigte auf, welche Biomassenpotenziale in der Hägelberger Region verfügbar sind und inwiefern sich die ursprüngliche Anlagenkonzeption von den tatsächlich installierten Anlagen unterscheidet.

Insbesondere die Umsetzung eines so umfangreichen Projekts innerhalb von lediglich drei Jahren beeindruckte Professor Hong und seine Begleiter. In der abschließenden Fragerunde wurde ein Erfolgsfaktor des Projektes betont: wenige hochmotivierte Aktivisten, die durch die Addition ihrer Fachkompetenzen (Landwirte, Ingenieure und Architekt) das Projekt der Bürgerinitiative in Gang brachten.

Das Hägelberger Konzept zur Energiewende hat sich in der Zwischenzeit in der Region, im In- und Ausland etabliert, und das Consulting Team steht interessierten Bürgern und Institutionen für Besichtigungen und Beratungen zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eabh.de

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