Von Saskia Scherer Steinen. Mit Spenden in Höhe von 1500 und 1000 Euro unterstützen Schüler des Meret-Oppenheim-Schulzentrums in Steinen die Adolfo-Kolping-Schule in Ecuador und die Steinener Flüchtlingshilfe. Jedes Jahr absolvieren die jeweiligen Siebtklässler ein soziales Praktikum. Auch an der Schule gibt es Stellen: Ein Teil der Schüler übenimmt den Brötchenverkauf in der Pause. „Der Gewinn wird immer bewusst an eine soziale Einrichtung vergeben“, sagte Koordinatorin Bettina Bohn bei der Scheckübergabe gestern in der Grundschulaula. Damit die Schüler auch sahen, wo ihr Geld hingeht, berichtete Gabriele Errerd aus Inzlingen, Mitarbeiterin an der Adolfo-Kolping-Schule, vom Leben in Ecuador. Die Schule wurde im Jahr 2000 vom ehemaligen Lörracher Pfarrer Wolfang Schaft in Yaruquíes gegründet, einem kleinen Ort mit rund 3500 Einwohnern. Zunächst wurden drei Schulklassen unterrichtet – mittlerweile gibt es 13 Klassenstufen mit insgesamt rund 300 Schülern. „Viele Menschen dort sind sehr arm“, erzählte Errerd. Die Schulpflicht trägt zwar zu einem höheren Bildungsniveau bei, aber die Familien erleben auch Nachteile, wenn ihre Kinder erst ab dem 18. Lebensjahr arbeiten dürfen. Ab der achten Klasse besteht an der Schule in Ecuador auch die Möglichkeit, eine berufliche Ausbildung in den Fachrichtungen Metall, Holz und Gastronomie zu absolvieren. Die Schule beginnt um 7.10 und endet um 16 Uhr. Es gibt ein gemeinsames Frühstück und Mittagessen. „Für die meisten Schüler sind das die einzigen Mahlzeiten des Tages“, betonte Errerd. Und genau dafür sollen die 1500 Euro aus Steinen verwendet werden. „Euer Projekt hat ja auch mit Essen zu tun“, schlug die Mitarbeiterin den Bogen zurück. Weil die Steiner Schüler aber auch vorschlugen, Flüchlinge zu unterstützen, gehen 1000 Euro an die Flüchtlingshilfe. Das Geld sei vor allem für Einrichtungsgegenstände, Fahrkarten oder Gebühren für Sprachkurse gedacht, informierten Pfarrer Kai Thierbach sowie Robert Sänger von „Steinen hilft“. „Denn die meisten, die hierher kommen, haben nichts.“ Wichtig sei aber auch, auf die Menschen zuzugehen. „Denn das kommt direkt an“, sagte der Pfarrer und bat die Schüler, sich einmal vorzustellen, Steinen verlassen und in ein anderes Land flüchten zu müssen.