Steinen (jab). Abschied und Aufbruch bei der Höllsteiner Feuerwehr: Die Einweihung des neuen Domizils an der Hüsinger Straße im Blick, hielt die Abteilung Höllstein am Samstag ihre letzte Generalversammlung in den „heiligen Hallen“ (Zitat Jugendwart Kai-Uwe Krieg) im Oberstübchen des alten Gerätehauses im Dorfkern ab. Und vernahm dort die schnörkellose Abschiedsankündigung ihres seit 23 Jahren amtierenden Kommandanten Helmut Gresslin: „Im nächsten Jahr gebe ich mein Amt als Abteilungskommandant ab. Das ist in Stein gemeißelt“. Neubau Gerätehaus In seinem Jahresrückblick hatte Gresslin zuvor zufriedene Bilanz eines arbeitsreichen Jahres gezogen, in dem der Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit Abstand die meiste Arbeit bescherte: Gleich zu Jahresbeginn begannen die Kameraden mit den Eigenleistungen – und schufteten auf der Baustelle bis zum heutigen Tag geschlagene 3075 Stunden. Bis auf Rohbau, Zimmermannsarbeiten und einige Spezialgewerke erledigte das Feuerwehr-Bau-Team sämtliche Planungs- und Bauarbeiten selbst – ein „Musterobjekt“ an Engagement und Einsatz, das der Gemeinde eine Menge Geld gespart habe, lobte da auch Bürgermeister Gunther Braun. Von Kommandant Gresslin gab’s die Anerkennung an die Verwaltung nicht uneingeschränkt zurück: Hätte die Kommunikation von Seiten des Bauamts besser funktioniert, hätten einige Unstimmigkeiten schon im Vorfeld vermieden werden können, erklärte Gresslin. Sauer aufgestoßen sei ihm auch die Formulierung „auf Wunsch der Feuerwehr“ in Zusammenhang mit Arbeitsvergaben: „Wir habe keine zusätzlichen Wünsche geäußert, sondern wollten nur, dass die Arbeiten wie geplant umgesetzt werden.“ Er habe durchaus nicht erwartet, dass das Projekt ganz einfach werde, „aber jetzt kostet es mich doch eine ganze Menge an Nerven“, bekannte Gresslin. Immerhin scheine das glückliche Ende absehbar, so dass die Abteilung Ende dieses, Anfang nächsten Jahres umziehen könne. Einsätze Der Probenbetrieb sei im vergangene Jahr zugunsten des Neubauprojekts sparsamer ausgefallen als geplant, bekannte Horst Hunzinger als stellvertretender Abteilungskommandant. Gleichwohl sei die Einsatzbereitschaft selbstredend nicht in Gefahr gewesen, versicherte er, um dies anhand der Einsatzstatistik auch sogleich zu belegen. Im vergangenen Jahr wurde die Höllsteiner Abteilung demnach zu 13 Einsätzen alarmiert, darunter ein Großbrand an einem Pkw mitsamt Carport in der Friedrichstraße, bei dem vier Abteilungen mit 67 Mann im Einsatz waren und ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindern konnten. Ein weiterer großer Einsatz war im Juni aufgrund der Überschwemmungen in Weitenau nötig. Positiv fiel die Bilanz der gemeinsamen Abschlussübungen der Abteilungen Steinen und Höllstein Anfang des Monats aus: „Die Zusammenarbeit klappte bestens“, so Hunzinger. Da konnte Gesamtkommandant Walter Bachmann nur zustimmen: Die dezentrale Struktur der Steinener Feuerwehr bewähre sich aufs Beste. „Wir sind nah an der Bevölkerung und schnell zur Stelle, wenn Hilfe nötig ist“, erklärte Bachmann. Fahrzeugbeschaffung Ein Projekt mit großem Vorlauf ist die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs für die Abteilung. Bereits Ende 2015 hat der Gemeinderat die Mittel im Haushalt eingestellt, nach einer europaweiten Ausschreibung kam es im April zur Vergleichsvorführung. „Ein stressiger Anlass, doch der Aufwand hat sich gelohnt: Wir werden ein hochwertiges Löschfahrzeug erhalten“, zeigte sich Gresslin überzeugt – allerdings erst Ende 2017. Jugendfeuerwehr Der Feuerwehrnachwuchs absolvierte im vergangenem Jahr zwölf Übungen und war bei etlichen weiteren Veranstaltungen aktiv. Jugendbetreuer Dietmar Klande nannte hier Hilfsdienste wie Tannenbaum- und die Schrottsammlungen und das Verteilen der Gelben Säcke. Zusammen mit den Jugendabteilungen aus anderen Ortsteilen nahmen die Höllsteiner Nachwuchskameraden erfolgreich am Pokalwettkampf in Grenzach-Wyhlen teil. Zwei Jugendliche wurden in die Aktivmannschaft übernommen, sodass die Truppe derzeit aus sechs Jugendlichen besteht – und alsbald wieder anwächst, so hofft man.