Feuer, schallte es im Fröbelkindergarten aus Dutzenden Kinderkehlen. Doch es waren fröhliche Stimmchen. Die Flammen gehörten schließlich zu einem spannenden Projekt, an dem die Kleinen dieser Tage teilhaben durften. Steinen. „Kunst ohne Dach“, hieß das Angebot von drei Kunstpädagoginnen. Es beinhaltete mehrere Freiluftwerkstätten, in denen der Nachwuchs seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte. Zum einen gab es eine Feuerstelle. Nachdem die Kinder Haselnussgerten geerntet, mit Schnitzmessern geschält und abschließend zu fingerlangen Stücken geschnitten hatten, wurden die Holzstückchen unter Anleitung von Pädagogin Christiane Weiel in alten Blechdosen verkohlt. Heraus kamen viele kleine Kohlemalstifte, die die Kinder später in der Malwerkstatt zum Zeichnen nutzten. Dort fabrizierten sie zudem bunte Schattenbilder. Als Vorlagen dienten Naturmaterialien, die im und um den Kindergarten gefunden wurden: Blätter, Äste und alte Wurzeln. Enormer Beliebtheit erfreute sich die Station „Windsbräute“. In Malkittel gekleidet, konnten die Zwei- bis Sechsjährigen hier fröhlich mit Farbe herumspritzen. Frei nach Jackson Pollocks Dripping-Technik schleuderten sie Farbkleckse auf große Folien. „Haltet die Pinsel dabei aber nicht über euren Kopf, sonst betropft ihr euch selbst mit Farbe“, ermahnte Pädagogin Birgit Lüdtke-Brugger die Nachwuchskünstler mehr oder weniger erfolgreich. Die bunten Folien wurden anschließend gemeinsam zu fantasievollen Windobjekten verarbeitet. Am zweiten Tag wurden in der Fahnenwerkstatt viel Meter lange und auch ganz kleine Fahnen mit besonderen Techniken gestaltet, aus Draht Feuerskulpturen hergestellt und bunte Armbänder aus dünnen Schläuchen und Wolle gebastelt. Bei „Kunst ohne Dach“ handelt es sich um eine Aktion der pädagogischen Ideenwerkstatt „Bagage“ aus Freiburg. Alle Kinder konnten bei den Angeboten mitmachen, mussten es aber nicht. Wer lieber toben oder im Sand buddeln wollte, durfte dies gerne. Die allermeisten Kindergartenkinder hatten unübersehbar Spaß am Ganzen. „Hui, haben wir heute viel gearbeitet“, sagte gegen Ende der kreativen Tage eine der kleinen Künstlerinnen.