Steinen Kunst, die ineinander übergeht

Markgräfler Tagblatt
Markus Manfred Jung (links) und Bettina Bohn lesen im Wechsel den alemannischen und hochdeutschen Text aus „Schluchten von Licht“. In der Mitte: Uli Führe. Foto: Vera Winter Foto: Markgräfler Tagblatt

Ausstellungseröffnung mit Bettina Bohn, Uli Führe und Markus Manfred Jung

Das freut das Herz des Hausherrn: Pfarrer Kai Thierbach fand seinen Gemeindesaal voller Interessierter vor, die zur Vernissage „Schluchten von Licht“ gekommen waren.

Von Vera Winter

Steinen. Sie kamen nicht nur aus Steinen, sondern auch aus der weiteren Umgebung und fanden sich zum Teil erstmals in den Gemäuern der Gulbranssonkirche wieder. Ein alter Bekannter aus Freiburg – Pfarrer Andreas Heinicke – ließ es sich auch nicht nehmen, an den Ort zu kommen, an dem er einige Zeit Vakanzvertretung gemacht hatte.

Neun Jahre kennen sich die Künstlerin Bettina Bohn und der Theologe Kai Thierbach durch ihre pädagogische Arbeit am Meret-Oppenheim-Schulzentrum. Nun ist es gelungen, die Ausstellung mit den Bildern der Lehrerin in den Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Christuskirche zu holen. Markus Manfred Jung führte in die Trilogie des Gezeigten und Gehörten ein. Bilder und Texte sind während gemeinsamer Studienaufenthalte auf Sylt entstanden, man habe ähnliches erlebt, jedoch hat weder Bettina Bohn Bilder zu den Texten ihres Mannes gemalt noch hat dieser zu ihren Bildern getextet.

Inspiriert durch beides, flossen Komponist und Freund Uli Führe die Noten und musikalischen Szenen aufs Papier. Oder eher in Gitarre und Stimme? Nach dem Buch „Schluchten von Licht“ entstand die CD „fedreliicht“. Durch die „erste Fremdsprache“ Jungs – dem Hochdeutschen – fielen ihm neben manchen alemannischen Gedichten die Zeilen auf hochdeutsch ein, wohl auch beeinflusst von der norddeutschen Region auf Sylt.

Im Wechsel lasen Bettin Bohn (hochdeutsch) und er (alemannisch) diese Stellen des Buches. Ganz unterschiedlich wie die Sprache kamen die Texte gefühlsmäßig herüber.

Das Publikum lauschte gespannt – im Hintergrund die Bilder der Künstlerin, einerseits raue See und Wellen, andererseits ruhige Schwarzwaldtannen.

Alte Frauen mit runzligen Gesichtern und abgearbeiteten Händen, doch freundlich schauend, sind ebenso Motiv wie Wurzelholz, gemalt auf handgeschöpftes Japanpapier. Spannend erklangen die Lieder, die Uli Führe zu den Texten von „Schluchten von Licht“ sang, rezitierte oder sprach.

Zusammen mit Technik und Playback überspielte der alemannische Text den hochdeutschen – oder war es umgekehrt? Als ob Führe mit dem Aufnahmegerät spielte, mal instrumental, mal ohne Musik, mal mit hoher – fast fraulich anmutender Stimme, mal tiefer. Oder gar mit Scat-Gesang bei „liebi gwohnet“ – untermalt mit „Dum-da-dum-dudu“.

Die Eindrücke von Lyrik, Musik und Malerei verflossen fast ineinander. So als überlegte man mit Jungs Worten: „windewund / wie werden aus / wörtern worte...“

Weitere Informationen: Das Buch „Schluchten im Licht“ ist im Drey-Verlag erschienen und kann im Buchhandel bezogen werden oder unter „www.bettinabohn.de“. Die CD „fedreliicht“ kann unter www.fuehre.de bestellt werden. Die Ausstellung ist bis August im Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Christuskirche, Steinen, Neumattstraße 29, zu sehen und kann sonntags nach den Gottesdiensten um 11 Uhr besichtigt werden oder nach Absprache mit Pfarrer Kai Thierbach, Tel. 07627/ 2301.

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