Steinen Massive Kritik an der Kostensteigerung

Markgräfler Tagblatt
Sanierungsbedarf besteht bei der Halle in Endenburg. Das im Gemeinderat vorgestellte Gesamtkonzept wurde einstimmig gebilligt. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat billigt Umbau- und Sanierungskonzept für Endenburger Halle

Steinen-Endenburg (hp). Dass bei Endenburgs Halle Sanierungsbedarf besteht, daran bestand im Gemeinderat kein Zweifel. Einstimmig billigte das Gremium das von Roland Böttcher (Böttcher & Riesterer) vorgestellte, 468 000 Euro teure Umbau- und Sanierungskonzept für das aus Kindergarten, Halle und Wohnhaus bestehende Ensemble. Das ist deutlich mehr als die 220 000 Euro, mit denen das Bauamt der Gemeinde noch im vergangenen Jahr kalkuliert hatte. Verantwortlich für die Kostensteigerung sind vor allem die Brandschutzauflagen.

Geplant ist laut Böttcher eine Dachsanierung (das laut Böttcher wahrscheinlich asbestbelastete Eternitdach ist in einem schlechten Zustand und soll durch ein Trapezblechdach ersetzt werden), die Erneuerung der Heizungsanlage durch eine Hackschnitzelheizung sowie eine energetische Sanierung, die auch den Einbau neuer Fenster und den Ersatz einer Glasbausteinwand vorsieht.

Bei einer Begehung mit dem Landratsamt hatte sich zudem gezeigt, dass beim Brandschutz Handlungsbedarf besteht. Insbesondere wird ein zweiter Rettungsweg für den Kindergarten und die Halle gefordert. Dies hatte zur Folge, dass die Kosten neu berechnet werden mussten und die Sanierung vermutlich doppelt so teuer wird als ursprünglich gedacht.

Die Sanierungsarbeiten sollen laut Böttcher in zwei Bauabschnitten in den Jahren 2015 (188 000 Euro) und 2016 (280 000 Euro) erfolgen. Im Detail stellte der Architekt dann das Gesamtkonzpet vor. Diskussionsbedarf bestand dabei lediglich bei den Standorten für die (rollstuhlgerechten) Behindertentoiletten. Infrage kämen Untergeschoss (Festhalle) oder Erdgeschoss (Kindergarten). Willibald Kerscher (Gemeinschaft) mochte Behinderten keine weiten Wege zur Toilette zumuten. Marc Sutterer (CDU) sprach von einer Situation, für die es eine Lösung zu suchen gelte.

Kritik übte Marc Sutterer an der Kostenberechnung des Bauamtes. „Wir liegen 100 Prozent über dem, was vorher berechnet worden war“, sagte er, und dass man sich auf die Zahlen der „Profis“ verlassen können müsse. Das änderte aber nichts an der grundsätzlichen Zustimmung zu den Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Für die SPD kündigte Rudolf Steck ebenfalls die Zustimmung seiner Fraktion an, nicht ohne deutliche Kritik an der Preissteigerung zu üben. Es mache niemandem Spaß, mehr Geld auszugeben als geplant, konstatierte Ulrike Mölbert (Gemeinschaft), aber Brandschutz und Heizungen seien notwendig.

Ihr Fraktionskollege Willibald Kerscher wunderte sich, dass die Verwaltung von den Brandschutzauflagen überrascht wurde. Er erwarte, dass Kindergärten regelmäßig auf ihre Sicherheit überprüft werden.

Für Irritation sorgten gegen Ende der Sitzungen die unterschiedlichen Sichtweisen, was die Erneuerung der Heizungsanlage betrifft. Ob sich der Ortschaftsrat tatsächlich lieber eine Öl- anstatt einer Hackschnitzelheizung wünscht (was von Ortsvorsteherin Daniela Trefzer dementiert wurde), soll noch geklärt werden. Dabei steht für Bürgermeister Rainer König fest, dass man in der Gemeinde weg vom Öl hin zur regenerativen Energie wolle.

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